It´s finally happened!!! ♥ December 31- The best day of my life. Love u, sweetheart ♥ Forever yours ♥
Zuletzt hier: 26.08.2015Mitglied seit: 02.03.2014Geburtstag: 6.9.1994 (30)
Blog-Einträge von Amazing2014
29.07.2014 - 11:25 h
So happy to be back
13 years we were separated from each other. Now we are finally together again. On this distance of over 7000 kilometers you stand by me in good and bad times and have never pushed me from you. How often I wished that you are with me and are holding me just only in your arms, to hear me. But we could just make calls or talk on Skype. That eased the pain a little, but it was not the same as when we saw each other. I fell into a deep hole of sadness because you weren´t there. The distance has added me. But together we have made it.
I'm so glad to finally be with you again. I love you dad.
We can not undo 13 years, but we can make something special of our years together. I'll never leave you again.
In love, your daughter
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13 years we were separated from each other. Now we are finally together again. On this distance of over 7000 kilometers you stand by me in good and bad times and have never pushed me from you. How often I wished that you are with me and are holding me just only in your arms, to hear me. But we could just make calls or talk on Skype. That eased the pain a little, but it was not the same as when we saw each other. I fell into a deep hole of sadness because you weren´t there. The distance has added me. But together we have made it.
I'm so glad to finally be with you again. I love you dad.
We can not undo 13 years, but we can make something special of our years together. I'll never leave you again.
In love, your daughter
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28.05.2014 - 18:26 h
Anke Ritter - Ab durch die Mitte
Wütend ging er die Treppe runter, von der Terrasse auf den Hof. Die Tür vibrierte noch vom lauten Knall mit dem er sie zugeworfen hatte und er fluchte und schimpfte halblaut vor sich hin.
Er stapfte übers Feld zur Scheune, die Hühner stoben auseinander und der Hund verzog sich in seine Hütte. Es war wieder so weit. `Verdammte Affenscheisse` dachte er `hat die Alte nicht mehr alle Tassen in ihrer hohlen Birne? Sie weiß doch ganz genau, dass man als Kerl was vernünftiges zwischen die Zähne braucht. Da serviert die ne Suppe, ich kanns nicht fassen.` Er war schon bald an der Scheune angekommen, die Wut lies langsam nach, er grinste hämisch. `Nun, die Suppe kann sie jetzt alleine löffeln, hä hä hä, was anderes sollte sie auch nicht beissen können. „hä, hä hä“, er lachte jetzt laut und je lauter er lachte, um so besser fühlte er sich. Er drehte sich kurz um und rief in Richtung Haus: „so´ne Suppe ist gut für Leute ohne Zähne . . . hahahaaaaa“.
Die Tür quietsche als er sie öffnete und ins Halbdunkel der Scheune trat. Da stand sie, Chrom und schwarzer Lack. Ein Traum, sein Traum, die Erfüllung seiner Träume, etwas für Kerle nicht für Memmen. Als er das Motorrad ankicken wollte sah er kurz etwas am Krümmer. `Hä?, wasn das?` er bückte sich und fasste drüber. Ein Stofffetzen, der Rest einer Jeans. Er grübelte kurz und grinste, als die Erinnerung kam. `ach ja, der Penner, der unter dem LKW lag und sich vom Motor aufwärmen lies. Tja, was streckte er auch die Beine auf den Parkplatz.` Das knacken eines Knochens hörte er jetzt wieder in seiner Erinnerung. `Das war toll, das hat Spaß gemacht´ dachte er bei sich und grinste. Er kickte das Motorrad an, schob sein Prunkstück langsam raus, und legte den ersten Gang ein. Seine Jagd begann.
Seit einiger Zeit war diese spezielle Jagd ein Zeitvertreib für ihn. Es lenkte seine Wut, die er auf den Chef, die Kollegen, seine Kinder und insbesondere auf seine Frau und die ganze Welt hatte, auf Menschen, die ihm zufällig über den Weg liefen. Er schaute auf die Benzinuhr; `ach, für heute abend reicht es noch´, also fuhr er an der Tankstelle vorbei, dreht den Hahn auf und verschwand aus der Stadt.
Es war nicht mehr viel los in Emersonville, viele waren fortgezogen, hatten sich woanders Arbeit und ein neues Zuhause gesucht. „Diese gottverdammten Idioten“, schimpfte er, „es muß ja mit allem bergab gehen, wenn hier keiner mehr wohnen oder arbeiten will“ und in dem Moment fiel sein Blick auf die Ponys, die mit einem Hänger, am Auto vor ihm, transportiert wurden. Er fuhr langsam näher, schaute sich Auto, Hänger und Tiere genauer an. Als er auf Höhe des Hängers war verursachte er mit einem lauten Knall eine Fehlzündung. Beide Tiere erschraken sofort und machten heftigste Bewegungen, so dass der Anhänger anfing mitsamt Auto zu schlingern. Er lachte, schaute sich den Fahrer an wie der langsam alles wieder in den Griff bekam, lachte noch mehr, und gab dann Gas.
Er dachte an die letzten beiden Male zurück. Der Anhalter, der vom anfahrenden Motorrad fiel als er sich gerade aufsetzen wollte. Oder die heiße Braut mit ihrem kaputten Auto, die sich selbst im Graben noch wehrte. Ganz hervorragend war auch immer der kleine Parkplatz, aber niemand war da. Er war ein Schwein, das wusste er und fand es gut. Er war ein Schläger und es ging ihm super, wenn er andere quälen, ihnen blaue Flecken verpassen oder sogar die Knochen brechen konnte. Ein Kollege nannte ihn sogar pervers, aber dagegen wehrte er sich heftig. Prügel haben noch niemandem geschadet, im Gegenteil, sie zeigten einem die wahre, harte Wirklichkeit und er sorgte dafür, dass die Leute diese Wirklichkeit begriffen.
Es war eine ruhige Nacht, die Straße war leer, der Mond schien und er konnte ab und an ein paar Kaninchen sehen, wie sie vor dem Lärm des Motors flüchteten. Die Route, die er gewählt hatte wurde nicht viel befahren, ein paar Autos, ein paar Motorradfahrer die nachts auf dem Heimweg der Polizei auf dem Highway entgehen wollten, kaum mehr.
Sein Ärger, der sich durch die Aktion mit den Ponys ein wenig gelegt hatte, flackerte wieder auf. Er war schon am überlegen, ob er einfach mal die Straße verlassen sollte, als er in weiter Ferne 2 Lichter sah. Nur kurz sah, denn die Straße war schnurgerade aber sehr hügelig, fast wie eine kleine Achterbahn. Da waren sie wieder, deutlicher als vorher. Er konnte die beiden Lichter wieder sehen, als sie über den nächsten Hügel herüber fuhren. Er überlegte was er nun damit anfangen könnte. `Der fährt genau so schnell wie ich. Wenn ich auf nem Hügel bin, dann ist er es auch´. Der nächste Hügel kam, und mit dem Hügel die beiden Lichter. Er sah sie deutlich, aber diesmal waren sie unterschiedlich hoch, nicht viel, aber für ihn doch sichtbar.
`Also 2 Motorradfahrer auf dem Weg nach Hause, wahrscheinlich halb besoffen . . . denen werde ich es zeigen.´
Seine Laune hob sich merklich, er hielt seine Geschwindigkeit genau ein, auch wenn es ihm in der Hand zuckte, die Rolle auf Anschlag zu drehen. Es war nur noch ein Hügel vor ihm. Nach seinen Berechnungen, müssten sie sich treffen sobald er über die Kuppe des nächsten Hügels hinweg fuhr. Er hörte Motorgeräusch.
`ja´, er freute sich, ` die werden vor Schreck von den Motorrädern fallen, wenn ich mitten durch sie hindurch fahre, ich hör schon ihre Knochen knacken´.
Er fuhr den Berg hoch, die Bergkuppe kam, das grinsen ging in ein lachen über, jetzt konnte er etwas mehr Gas geben und er rief laut: `yeaaahhhhhh . . . . ab durch die Mitte´.
Als er mit hoher Geschwindigkeit über die Kuppe fuhr hatte der LKW-Fahrer keine Chance ihm auszuweichen. Mit einem hässlichen Geräusch knallen Motorrad und Motorradfahrer auf den LKW und werden auseinandergefetzt. Die Bremsen des LKW quietschen, als das letzte lachen eines Wahnsinnigen erstirbt. In der Ferne, hinter den Bergen, hört man Donner grollen und ein paar Blitze zucken.
Epilog:
Eine Woche später, in einem kleinen, verlassenen Ort geht eine Frau langsam die Stufen vom Haus hinab, sie will zur Scheune. Die verdrehten Gelenke müssen noch gestützt werden, der Gips stört etwas, aber die Blutergüsse im Gesicht sehen nicht mehr ganz so schlimm aus. Nur zum Zahnarzt sollte sie bald gehen. Vielleicht nimmt sie auch gleich ihre Kinder mit. `ach ja´ seufzte sie, `manchmal schickt der Himmel doch noch Gerechtigkeit´.
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Wütend ging er die Treppe runter, von der Terrasse auf den Hof. Die Tür vibrierte noch vom lauten Knall mit dem er sie zugeworfen hatte und er fluchte und schimpfte halblaut vor sich hin.
Er stapfte übers Feld zur Scheune, die Hühner stoben auseinander und der Hund verzog sich in seine Hütte. Es war wieder so weit. `Verdammte Affenscheisse` dachte er `hat die Alte nicht mehr alle Tassen in ihrer hohlen Birne? Sie weiß doch ganz genau, dass man als Kerl was vernünftiges zwischen die Zähne braucht. Da serviert die ne Suppe, ich kanns nicht fassen.` Er war schon bald an der Scheune angekommen, die Wut lies langsam nach, er grinste hämisch. `Nun, die Suppe kann sie jetzt alleine löffeln, hä hä hä, was anderes sollte sie auch nicht beissen können. „hä, hä hä“, er lachte jetzt laut und je lauter er lachte, um so besser fühlte er sich. Er drehte sich kurz um und rief in Richtung Haus: „so´ne Suppe ist gut für Leute ohne Zähne . . . hahahaaaaa“.
Die Tür quietsche als er sie öffnete und ins Halbdunkel der Scheune trat. Da stand sie, Chrom und schwarzer Lack. Ein Traum, sein Traum, die Erfüllung seiner Träume, etwas für Kerle nicht für Memmen. Als er das Motorrad ankicken wollte sah er kurz etwas am Krümmer. `Hä?, wasn das?` er bückte sich und fasste drüber. Ein Stofffetzen, der Rest einer Jeans. Er grübelte kurz und grinste, als die Erinnerung kam. `ach ja, der Penner, der unter dem LKW lag und sich vom Motor aufwärmen lies. Tja, was streckte er auch die Beine auf den Parkplatz.` Das knacken eines Knochens hörte er jetzt wieder in seiner Erinnerung. `Das war toll, das hat Spaß gemacht´ dachte er bei sich und grinste. Er kickte das Motorrad an, schob sein Prunkstück langsam raus, und legte den ersten Gang ein. Seine Jagd begann.
Seit einiger Zeit war diese spezielle Jagd ein Zeitvertreib für ihn. Es lenkte seine Wut, die er auf den Chef, die Kollegen, seine Kinder und insbesondere auf seine Frau und die ganze Welt hatte, auf Menschen, die ihm zufällig über den Weg liefen. Er schaute auf die Benzinuhr; `ach, für heute abend reicht es noch´, also fuhr er an der Tankstelle vorbei, dreht den Hahn auf und verschwand aus der Stadt.
Es war nicht mehr viel los in Emersonville, viele waren fortgezogen, hatten sich woanders Arbeit und ein neues Zuhause gesucht. „Diese gottverdammten Idioten“, schimpfte er, „es muß ja mit allem bergab gehen, wenn hier keiner mehr wohnen oder arbeiten will“ und in dem Moment fiel sein Blick auf die Ponys, die mit einem Hänger, am Auto vor ihm, transportiert wurden. Er fuhr langsam näher, schaute sich Auto, Hänger und Tiere genauer an. Als er auf Höhe des Hängers war verursachte er mit einem lauten Knall eine Fehlzündung. Beide Tiere erschraken sofort und machten heftigste Bewegungen, so dass der Anhänger anfing mitsamt Auto zu schlingern. Er lachte, schaute sich den Fahrer an wie der langsam alles wieder in den Griff bekam, lachte noch mehr, und gab dann Gas.
Er dachte an die letzten beiden Male zurück. Der Anhalter, der vom anfahrenden Motorrad fiel als er sich gerade aufsetzen wollte. Oder die heiße Braut mit ihrem kaputten Auto, die sich selbst im Graben noch wehrte. Ganz hervorragend war auch immer der kleine Parkplatz, aber niemand war da. Er war ein Schwein, das wusste er und fand es gut. Er war ein Schläger und es ging ihm super, wenn er andere quälen, ihnen blaue Flecken verpassen oder sogar die Knochen brechen konnte. Ein Kollege nannte ihn sogar pervers, aber dagegen wehrte er sich heftig. Prügel haben noch niemandem geschadet, im Gegenteil, sie zeigten einem die wahre, harte Wirklichkeit und er sorgte dafür, dass die Leute diese Wirklichkeit begriffen.
Es war eine ruhige Nacht, die Straße war leer, der Mond schien und er konnte ab und an ein paar Kaninchen sehen, wie sie vor dem Lärm des Motors flüchteten. Die Route, die er gewählt hatte wurde nicht viel befahren, ein paar Autos, ein paar Motorradfahrer die nachts auf dem Heimweg der Polizei auf dem Highway entgehen wollten, kaum mehr.
Sein Ärger, der sich durch die Aktion mit den Ponys ein wenig gelegt hatte, flackerte wieder auf. Er war schon am überlegen, ob er einfach mal die Straße verlassen sollte, als er in weiter Ferne 2 Lichter sah. Nur kurz sah, denn die Straße war schnurgerade aber sehr hügelig, fast wie eine kleine Achterbahn. Da waren sie wieder, deutlicher als vorher. Er konnte die beiden Lichter wieder sehen, als sie über den nächsten Hügel herüber fuhren. Er überlegte was er nun damit anfangen könnte. `Der fährt genau so schnell wie ich. Wenn ich auf nem Hügel bin, dann ist er es auch´. Der nächste Hügel kam, und mit dem Hügel die beiden Lichter. Er sah sie deutlich, aber diesmal waren sie unterschiedlich hoch, nicht viel, aber für ihn doch sichtbar.
`Also 2 Motorradfahrer auf dem Weg nach Hause, wahrscheinlich halb besoffen . . . denen werde ich es zeigen.´
Seine Laune hob sich merklich, er hielt seine Geschwindigkeit genau ein, auch wenn es ihm in der Hand zuckte, die Rolle auf Anschlag zu drehen. Es war nur noch ein Hügel vor ihm. Nach seinen Berechnungen, müssten sie sich treffen sobald er über die Kuppe des nächsten Hügels hinweg fuhr. Er hörte Motorgeräusch.
`ja´, er freute sich, ` die werden vor Schreck von den Motorrädern fallen, wenn ich mitten durch sie hindurch fahre, ich hör schon ihre Knochen knacken´.
Er fuhr den Berg hoch, die Bergkuppe kam, das grinsen ging in ein lachen über, jetzt konnte er etwas mehr Gas geben und er rief laut: `yeaaahhhhhh . . . . ab durch die Mitte´.
Als er mit hoher Geschwindigkeit über die Kuppe fuhr hatte der LKW-Fahrer keine Chance ihm auszuweichen. Mit einem hässlichen Geräusch knallen Motorrad und Motorradfahrer auf den LKW und werden auseinandergefetzt. Die Bremsen des LKW quietschen, als das letzte lachen eines Wahnsinnigen erstirbt. In der Ferne, hinter den Bergen, hört man Donner grollen und ein paar Blitze zucken.
Epilog:
Eine Woche später, in einem kleinen, verlassenen Ort geht eine Frau langsam die Stufen vom Haus hinab, sie will zur Scheune. Die verdrehten Gelenke müssen noch gestützt werden, der Gips stört etwas, aber die Blutergüsse im Gesicht sehen nicht mehr ganz so schlimm aus. Nur zum Zahnarzt sollte sie bald gehen. Vielleicht nimmt sie auch gleich ihre Kinder mit. `ach ja´ seufzte sie, `manchmal schickt der Himmel doch noch Gerechtigkeit´.
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28.05.2014 - 15:30 h
Horst Werner Bracker - ... da hielt der Wald den Atem an
Der Himmel hat sich bezogen, es fing leise zu regnen an. Von den Bäumen begann es zu tropfen, von den Hängen zu rinnen. Grau war bald alles, der Himmel, die Erde und alles, was darauf ist. Die von Feuchtigkeit geschwängerte Luft roch nach Erde, Moder und Pilzen. Die Hitze der vergangenen Tage ließ den feinen Regen verdunsten. Silbrige Dunstschleier hingen über die Waldlichtung und tauchten alles in ein schemenhaftes Licht. Reglos standen die Bäume des Waldes da. Kein Windhauch rührte ihre Zweige. Es war still. Nur der Gesang der Singdrossel war zu hören.
Jonas saß auf der Veranda der kleinen Waldhütte und lauschte in die Stille. Er hatte die Ellenbogen auf den Tisch und den Kopf in beide Hände gestützt. Vor ihn, auf den moosbewachsenen Tisch, lagen zwei leere Weinflaschen. Zu seiner Rechten stand ein halbgefülltes Glas, in welches eine Wespe gefallen war. Verzweifelt versuchte sie, an der glatten Wand nach oben zu kommen aber sie rutschte immer wieder zurück. Jonas beobachtete die Wespe mit zusammengekniffenen Augen, um seinen herben Mund spielte ein schadenfrohes Lächeln.
„Na, du vorwitziges Ding!“
„Wer hat dich eingeladen, mit mir zu trinken?“
Ich nicht!“, sagte er zur Wespe gewandt.
Mit dem Zeigefinger tauchte er die Wespe einige Male unter, dann fischte er sie aus dem Glas, und schnippte sie auf den Tisch. Die Wespe versuchte zu starten aber die nassen Flügel machten sie flugunfähig. Laut summend krabbelte sie auf den Tisch herum und versuchte mit den Hinterbeinen ihre Flügel trocken zu reiben. Eine Weile beobachtete Jonas die Wespe.
„Tja, es scheint, dass du zu den Verlierern gehörst!“, murmelte er.
Sein schadenfrohes Lächeln verstärkte sich zu einem hämischen Grinsen.
Dann schlug er sie mit der flachen Hand tot.
Düster und melancholisch waren seine Gedanken.
Der Regen hatte sein Stimmungstief noch verstärkt. Ein nebelartiger Schleier hatte sich über seine Augen gelegt.
Der Wein begann zu wirken.
Um ihn herum, - grenzenloses Schweigen.
Die Stille sprang ihn an wie ein unsäglicher Geist, der ihn quellen und seine Sinne verwirren wollte. Nur schemenhaft konnte er die Bäume erkennen, hinter deren Stämme monströse Gestalten hervor lugten. Sie lachten, schnitten skurrile Grimassen und tanzten in wilder Raserei durch den Wald. Sie waren überall, auf der Veranda, dem Tisch, auf der Bank, am Brunnen, dem Holzstoß, ja sogar in den leeren Flaschen konnte er sie sehen. Grün schimmerten ihre Fratzen durch das Glas.
Panik erfasste ihn.
Er sprang auf und brüllte mit lallender Stimme: „Faun“, wo bist du?
„Ich weiß, dass du hier bist, warum versteckt du dich?“
Er hatte die muskulösen Arme in die Höhe gestreckt und stand erhobenen Hauptes, breitbeinig wie ein archaischer Recke da. Doch diese heroische Pose währte nicht lange. Eine bleierne Müdigkeit befiel ihn. Er ließ die Arme sinken und senkte den Kopf. Eine Weile stand er reglos da und starrte auf den Waldboden, wo eine endlose Waldameisen Kolone vorüberzog. Sein Kopf war leer. Er dachte an nichts, war unfähig zu denken, unfähig einen klaren Gedanken zu fassen, - und doch fing er an, wie unter einen inneren Zwang, die Ameisen zu zählen. Als er sein unsinniges Tun erkannte, nahm er sein Gesicht in beide Hände und rieb sie hin und her, so, als wusch er sich.
Noch einmal raffte er sich zu einer Kraftanstrengung auf und schlug mit der Faust auf das metallene Regenfass. Ein tiefer, grollender Ton halte durch den Wald, brach sich hundertfach an den Baumstämmen und tönte auf und ab. Die Gestalten waren verschwunden.
Doch kaum war der letzte Ton verhallt, waren sie wieder da. Und es waren, mehr als zuvor. Sie bedrängten ihn, zupften an seine Kleider und zogen an seinen Bart. „Zur Hölle mit euch!“, schrie er und fuchtelte abwehrend mit den Armen.
Immer wieder schlug er wie rasend mit den Fäusten auf das Fass.
„Haha“, wie das klingt! Wie das singt!“ schrie er mit sich überschlagender Stimme.
Die scharfen Ränder des Fasses hatten seine Fäuste verletzt. Blut quoll aus zahlreichen Platzwunden und färbte das Fass rot. Indes, - Jonas spürte keinen Schmerz, sah nicht das viele Blut an seinen Händen. Seine Gedanken waren weit fort, dorthin, wo die Verzweiflung, wo das Mysterium des Unbegreiflichen wohnt. Das Delirium tremens verkehrte die Realitäten in wundersamer Weise, mal war der Wald in Gelbes, dann in Rötliches, dann wieder in bläuliches Licht gehüllt. Um ihn herum tanzten und sprangen seltsame Gestalten, Kobolde, skurrile Wurzelmännchen, Elfen und Feen, bösartig und schrecklich aussehende Gestalten. Sein Blick war nach innen gekehrt und wirkte leer und weit, weit weg. Dorthin, wo Traum und Wirklichkeit sich in das Gegenteil verkehren. Wohin sich die Seele flüchten will, wenn Angst und Panik sie zu erdrücken droht.
Er schloss für einen Augenblick die Augen und lauschte.
Wie still es ist, dachte er.
Noch nie hatte er die Stille, die er so sehr liebte, so intensiv empfunden. Sie schmerzte ihn geradezu und presste seinen Körper in Enge.
Er atmete schwer.
Schweißtropfen bedeckten seine Stirn.
In seiner Brust spürte er einen brennenden Schmerz, der vom Herzen zu kommen schien. Dieser Schmerz strahlte vom Brustbein bis in den linken Arm. Plötzlich wurde ihn bewusst, dass er allein war. Mutterseelen allein im Wald. Niemand der ihn helfen konnte, wenn er einen akuten Herzinfarkt erleiden sollte.
Todesängste erfassten ihn.
Er erhob sich und presste die Rechte aufs Herz, mit der Linken hangelte er sich an der Veranda entlang griff mit zittriger Hand nach der Gedenktafel, die er auf den blauen Bord gestellt hatte. Ich muss sie der Erde übergeben, solange es noch Zeit ist, dachte er. Hinter seiner hohen Stirn arbeitete es. Die weißen, buschigen Augenbrauen zuckten auf und ab. Manchmal, - wenn ihn die Gedanken zu arg drückten und ihm zum Weinen, ja zum Schreien zumute war, - drangen klagende Laute aus seinem Munde. Dabei sollte der heutige Tag, ein ganz besonderer Tag sein.
Denn heute wollte er sich „Verewigen“!
Verewigen, - weit über seinen Tod hinaus.
Er hatte es sich genau ausgemalt, genau überlegt, was geschehen wird, wenn er eines Tages sterben würde. Es gab niemand, der um ihn trauern würde. Keine Frau, keine Kinder, die ihn zu Grabe tragen und ihn ein würdiges Begräbnis bestellen würden. Man wird ihn finden und irgendwo verscharren. Niemand wird ihn vermissen. Er wird einfach verschwinden, so, als hätte er nie auf dieser Erde gelebt. Keine Spuren hinterlassen. Nichts, was an seine Existenz erinnern würde. „Aus! Ende und vorbei!“
Aber so wollte er nicht Enden.
Nein, - so nicht!
Jonas Rebell, ist immer für eine Überraschung gut, dachte er und nickte zustimmend mit dem Kopf.
In der Rechten hielt er die blank polierte Gedenktafel aus besten V2A Stahl mit der Aufschrift:
Anno Domino 1972
Jonas Rebell
Geb. 1934 in Schleswig Holstein
Gestorben: ?
In der
Waldhütte
„Maximum Refugium“
Gelebt- gesoffen - gestorben.
Zu Füßen der dreistämmigen Buche hatte er um die Mittagszeit mit dem Lochspaten, eine zwei Meter tiefe Grube ausgehoben.
Hier wollte er seine „Gedenktafel“ vergraben.
Niemand würde von ihrer Existenz wissen.
Und doch war sie da!
Und sie war aus bestem rostfreiem Stahl gefertigt. Gefertigt für die Ewigkeit! Vielleicht wird man sie nach fünfhundert oder zweitausend Jahren finden. Die Finder werden genau so erstaunt sein, wie sie es waren, als sie die Königsgräber in Ägypten entdeckten, und werden sagen: Jonas Rebell hat hier gelebt.
Er hatte eine Spur seiner eigenen Existenz hier auf Erden hinterlassen. Dieser Gedanke hatte was Beruhigendes. Sie stimmte ihn für einen Augenblick glücklich. Doch so ganz zufrieden war er mit seinem Vorhaben nicht. Die Art und Weise seines Tuns war so ungewöhnlich und exzentrisch, dass es ihm wie Blasphemie erschien. Aber haben die Menschen nicht schon immer zu Lebzeiten an ihren eignen Grabmalen gebaut, die sie nach ihrem Tode vor dem Vergessen bewahren sollten! Die Pyramiden in Ägypten, die gewaltigen Mausoleen in aller Welt, die großen und kleinen Grabmale auf den Friedhöfen?
Die „Großen“ dieser Welt haben sich in den Geschichtsbüchern, die Komponisten in ihren Partituren, die Maler in ihren Bilder und die Bildhauer in ihren Skulpturen, verewigt.
Als er an den großen Brombeerstrauch vorüberging, verhakelte sich eine Ranke des Strauches um sein Bein und stoppte seinen Schritt. Er stürzte und fiel in den Brombeerstrauch. Eine Weile blieb er stillliegen und schloss für einen Augenblick die Augen.
Ach, - wie Müde er war! Jonas versuchte auf zu stehen. Aber es gelang ihn nicht. Langsam sank die Gedenktafel, die er in Händen hielt, auf seine Brust.
Schon bald war er eingeschlafen.
Doch der Schlaf währte nicht lange. Im Traum begann er sich um die eigene Achse zu drehen, immer schneller und schneller. Er fuhr hoch und starrte mit weit aufgerissenen Augen auf einen Baumstumpf. Er musste einen festen Gegenstand fixieren, um den schrecklichen „Drehwurm „ wie er diesen Zustand nannte, zu stoppen. Er kannte dieses Phänomen genau. Schon oft hatte ihn der „Drehwurm“ nach einer durchzechten Nacht heimgesucht. Er versuchte, aufzustehen. Nach Mehren Versuchen gelang es ihn endlich. Eine Weile stand er im Brombeerbusch und schaute sich um. Er wusste nicht so recht, wo er war und wie er hier hergekommen war. Er rieb sich die Augen und fuhr sich durchs wirre Haar. Als er auf die Tafel schaute, die er in seinen Händen hielt, viel ihm wieder ein, weshalb er hierhergekommen war. Mit staksigen Schritten setzte seinen Weg fort.
Bei der dreistämmigen Buche angekommen schaltete Jonas das Radio an, das er eigens für diesen Tag besorgt hatte, und drehte es auf volle Lautstärke. Wie ein Live - Konzert erklang das Finale aus Beethovens 9. Sinfonie „Freude schöner Götterfunken“ durch den Wald. Ihn war, als sei er zu seiner eigenen Beerdigung gekommen. Die grandiose Musik überwältigte ihn derart, dass er in Tränen ausbrach. Die Tränen rannen über seine Wangen und blieben wie kleine Eiszapfen an den grauen Bartstoppeln hängen. Eine Weile stand er still da und lauschte den Klängen der Musik. Seltsam feierlich war ihm zumute. In seinem tiefsten Inneren spürte Jonas Schmerzen, Traurigkeit und grenzenlose Leere.
Schließlich ließ er sich auf den Knien fallen und ließ die Tafel an einer Schnur in die Grube gleiten.
Jonas beugte sich über den Rand und schaute nach unten, die Tafel lag mit der Inschrift nach oben.
Er war zufrieden.
Mit beiden Händen scharrte er die Grube zu und stampfte die Erde mit den Fäusten fest. Um alle verräterischen Spuren zu beseitigen, sammelte er Laub, Kiefernnadel und Buschwerk und legte es auf die Stelle und verteilte es so, als läge es schon immer da. Niemand sollte auch nur bemerken, dass hier jemand gegraben hatte. Alle Zufälle mussten von vornherein eliminiert werden. Der bloße Gedanke, jemand könnte die Grabestelle entdecken und die Tafel ausgraben, machte ihn frierend.
Nach getaner Arbeit, erhob sich Jonas, streckte beide Arme in die Höhe und schaute auf zum Himmel. Sein fahles Gesicht war ernst, als er mit lauter Stimme rief: „Gott! Gott! Wenn es dich gibt, höre was ich dir zu sagen habe! Ich war nie …“ Seine Stimme stockte. Irgendetwas schnürte seine Kehle zu. Er schluckte und räusperte sich ein übers andere Mal. Sein Hals fühlte sich trocken an, Schweiß perlte auf seiner Stirn.Was treibe ich hier eigentlich? Er sang zu Boden, verbarg sein Gesicht in beide Hände, - und hörte auf zu, - atmen. Ein schwerer Herzinfarkt hatte ihn niedergestreckt.
Doch mit seinem physischen Tod war noch nicht alles zu Ende.
Eine wunderbare Leichtigkeit durchflutete Jonas Körper. Kein Schmerz, keine physische Schwere störte sein Wohlbefinden. Ein Glücksgefühl, das nicht von dieser Erde war, durchströmte seinen Körper. Wie eine weiße Daunefeder schwebte er über sein „Refugium Maximum“. Dort, - wo er so viele Jahre glücklich und zufrieden gelebt hatte und wo er seine "Gedenktafel" vergraben hatte, - klafft heute der riesige Krater einer ausgebeuteten Kiesgrube.
Was ich noch sagen wollte....
Nicht das Leben, nicht der Tod - sind planbar!
Das Schicksal mischt die Karten!
Die Spieler sind wir, - mal Gewinner, mal Verlierer!
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Der Himmel hat sich bezogen, es fing leise zu regnen an. Von den Bäumen begann es zu tropfen, von den Hängen zu rinnen. Grau war bald alles, der Himmel, die Erde und alles, was darauf ist. Die von Feuchtigkeit geschwängerte Luft roch nach Erde, Moder und Pilzen. Die Hitze der vergangenen Tage ließ den feinen Regen verdunsten. Silbrige Dunstschleier hingen über die Waldlichtung und tauchten alles in ein schemenhaftes Licht. Reglos standen die Bäume des Waldes da. Kein Windhauch rührte ihre Zweige. Es war still. Nur der Gesang der Singdrossel war zu hören.
Jonas saß auf der Veranda der kleinen Waldhütte und lauschte in die Stille. Er hatte die Ellenbogen auf den Tisch und den Kopf in beide Hände gestützt. Vor ihn, auf den moosbewachsenen Tisch, lagen zwei leere Weinflaschen. Zu seiner Rechten stand ein halbgefülltes Glas, in welches eine Wespe gefallen war. Verzweifelt versuchte sie, an der glatten Wand nach oben zu kommen aber sie rutschte immer wieder zurück. Jonas beobachtete die Wespe mit zusammengekniffenen Augen, um seinen herben Mund spielte ein schadenfrohes Lächeln.
„Na, du vorwitziges Ding!“
„Wer hat dich eingeladen, mit mir zu trinken?“
Ich nicht!“, sagte er zur Wespe gewandt.
Mit dem Zeigefinger tauchte er die Wespe einige Male unter, dann fischte er sie aus dem Glas, und schnippte sie auf den Tisch. Die Wespe versuchte zu starten aber die nassen Flügel machten sie flugunfähig. Laut summend krabbelte sie auf den Tisch herum und versuchte mit den Hinterbeinen ihre Flügel trocken zu reiben. Eine Weile beobachtete Jonas die Wespe.
„Tja, es scheint, dass du zu den Verlierern gehörst!“, murmelte er.
Sein schadenfrohes Lächeln verstärkte sich zu einem hämischen Grinsen.
Dann schlug er sie mit der flachen Hand tot.
Düster und melancholisch waren seine Gedanken.
Der Regen hatte sein Stimmungstief noch verstärkt. Ein nebelartiger Schleier hatte sich über seine Augen gelegt.
Der Wein begann zu wirken.
Um ihn herum, - grenzenloses Schweigen.
Die Stille sprang ihn an wie ein unsäglicher Geist, der ihn quellen und seine Sinne verwirren wollte. Nur schemenhaft konnte er die Bäume erkennen, hinter deren Stämme monströse Gestalten hervor lugten. Sie lachten, schnitten skurrile Grimassen und tanzten in wilder Raserei durch den Wald. Sie waren überall, auf der Veranda, dem Tisch, auf der Bank, am Brunnen, dem Holzstoß, ja sogar in den leeren Flaschen konnte er sie sehen. Grün schimmerten ihre Fratzen durch das Glas.
Panik erfasste ihn.
Er sprang auf und brüllte mit lallender Stimme: „Faun“, wo bist du?
„Ich weiß, dass du hier bist, warum versteckt du dich?“
Er hatte die muskulösen Arme in die Höhe gestreckt und stand erhobenen Hauptes, breitbeinig wie ein archaischer Recke da. Doch diese heroische Pose währte nicht lange. Eine bleierne Müdigkeit befiel ihn. Er ließ die Arme sinken und senkte den Kopf. Eine Weile stand er reglos da und starrte auf den Waldboden, wo eine endlose Waldameisen Kolone vorüberzog. Sein Kopf war leer. Er dachte an nichts, war unfähig zu denken, unfähig einen klaren Gedanken zu fassen, - und doch fing er an, wie unter einen inneren Zwang, die Ameisen zu zählen. Als er sein unsinniges Tun erkannte, nahm er sein Gesicht in beide Hände und rieb sie hin und her, so, als wusch er sich.
Noch einmal raffte er sich zu einer Kraftanstrengung auf und schlug mit der Faust auf das metallene Regenfass. Ein tiefer, grollender Ton halte durch den Wald, brach sich hundertfach an den Baumstämmen und tönte auf und ab. Die Gestalten waren verschwunden.
Doch kaum war der letzte Ton verhallt, waren sie wieder da. Und es waren, mehr als zuvor. Sie bedrängten ihn, zupften an seine Kleider und zogen an seinen Bart. „Zur Hölle mit euch!“, schrie er und fuchtelte abwehrend mit den Armen.
Immer wieder schlug er wie rasend mit den Fäusten auf das Fass.
„Haha“, wie das klingt! Wie das singt!“ schrie er mit sich überschlagender Stimme.
Die scharfen Ränder des Fasses hatten seine Fäuste verletzt. Blut quoll aus zahlreichen Platzwunden und färbte das Fass rot. Indes, - Jonas spürte keinen Schmerz, sah nicht das viele Blut an seinen Händen. Seine Gedanken waren weit fort, dorthin, wo die Verzweiflung, wo das Mysterium des Unbegreiflichen wohnt. Das Delirium tremens verkehrte die Realitäten in wundersamer Weise, mal war der Wald in Gelbes, dann in Rötliches, dann wieder in bläuliches Licht gehüllt. Um ihn herum tanzten und sprangen seltsame Gestalten, Kobolde, skurrile Wurzelmännchen, Elfen und Feen, bösartig und schrecklich aussehende Gestalten. Sein Blick war nach innen gekehrt und wirkte leer und weit, weit weg. Dorthin, wo Traum und Wirklichkeit sich in das Gegenteil verkehren. Wohin sich die Seele flüchten will, wenn Angst und Panik sie zu erdrücken droht.
Er schloss für einen Augenblick die Augen und lauschte.
Wie still es ist, dachte er.
Noch nie hatte er die Stille, die er so sehr liebte, so intensiv empfunden. Sie schmerzte ihn geradezu und presste seinen Körper in Enge.
Er atmete schwer.
Schweißtropfen bedeckten seine Stirn.
In seiner Brust spürte er einen brennenden Schmerz, der vom Herzen zu kommen schien. Dieser Schmerz strahlte vom Brustbein bis in den linken Arm. Plötzlich wurde ihn bewusst, dass er allein war. Mutterseelen allein im Wald. Niemand der ihn helfen konnte, wenn er einen akuten Herzinfarkt erleiden sollte.
Todesängste erfassten ihn.
Er erhob sich und presste die Rechte aufs Herz, mit der Linken hangelte er sich an der Veranda entlang griff mit zittriger Hand nach der Gedenktafel, die er auf den blauen Bord gestellt hatte. Ich muss sie der Erde übergeben, solange es noch Zeit ist, dachte er. Hinter seiner hohen Stirn arbeitete es. Die weißen, buschigen Augenbrauen zuckten auf und ab. Manchmal, - wenn ihn die Gedanken zu arg drückten und ihm zum Weinen, ja zum Schreien zumute war, - drangen klagende Laute aus seinem Munde. Dabei sollte der heutige Tag, ein ganz besonderer Tag sein.
Denn heute wollte er sich „Verewigen“!
Verewigen, - weit über seinen Tod hinaus.
Er hatte es sich genau ausgemalt, genau überlegt, was geschehen wird, wenn er eines Tages sterben würde. Es gab niemand, der um ihn trauern würde. Keine Frau, keine Kinder, die ihn zu Grabe tragen und ihn ein würdiges Begräbnis bestellen würden. Man wird ihn finden und irgendwo verscharren. Niemand wird ihn vermissen. Er wird einfach verschwinden, so, als hätte er nie auf dieser Erde gelebt. Keine Spuren hinterlassen. Nichts, was an seine Existenz erinnern würde. „Aus! Ende und vorbei!“
Aber so wollte er nicht Enden.
Nein, - so nicht!
Jonas Rebell, ist immer für eine Überraschung gut, dachte er und nickte zustimmend mit dem Kopf.
In der Rechten hielt er die blank polierte Gedenktafel aus besten V2A Stahl mit der Aufschrift:
Anno Domino 1972
Jonas Rebell
Geb. 1934 in Schleswig Holstein
Gestorben: ?
In der
Waldhütte
„Maximum Refugium“
Gelebt- gesoffen - gestorben.
Zu Füßen der dreistämmigen Buche hatte er um die Mittagszeit mit dem Lochspaten, eine zwei Meter tiefe Grube ausgehoben.
Hier wollte er seine „Gedenktafel“ vergraben.
Niemand würde von ihrer Existenz wissen.
Und doch war sie da!
Und sie war aus bestem rostfreiem Stahl gefertigt. Gefertigt für die Ewigkeit! Vielleicht wird man sie nach fünfhundert oder zweitausend Jahren finden. Die Finder werden genau so erstaunt sein, wie sie es waren, als sie die Königsgräber in Ägypten entdeckten, und werden sagen: Jonas Rebell hat hier gelebt.
Er hatte eine Spur seiner eigenen Existenz hier auf Erden hinterlassen. Dieser Gedanke hatte was Beruhigendes. Sie stimmte ihn für einen Augenblick glücklich. Doch so ganz zufrieden war er mit seinem Vorhaben nicht. Die Art und Weise seines Tuns war so ungewöhnlich und exzentrisch, dass es ihm wie Blasphemie erschien. Aber haben die Menschen nicht schon immer zu Lebzeiten an ihren eignen Grabmalen gebaut, die sie nach ihrem Tode vor dem Vergessen bewahren sollten! Die Pyramiden in Ägypten, die gewaltigen Mausoleen in aller Welt, die großen und kleinen Grabmale auf den Friedhöfen?
Die „Großen“ dieser Welt haben sich in den Geschichtsbüchern, die Komponisten in ihren Partituren, die Maler in ihren Bilder und die Bildhauer in ihren Skulpturen, verewigt.
Als er an den großen Brombeerstrauch vorüberging, verhakelte sich eine Ranke des Strauches um sein Bein und stoppte seinen Schritt. Er stürzte und fiel in den Brombeerstrauch. Eine Weile blieb er stillliegen und schloss für einen Augenblick die Augen.
Ach, - wie Müde er war! Jonas versuchte auf zu stehen. Aber es gelang ihn nicht. Langsam sank die Gedenktafel, die er in Händen hielt, auf seine Brust.
Schon bald war er eingeschlafen.
Doch der Schlaf währte nicht lange. Im Traum begann er sich um die eigene Achse zu drehen, immer schneller und schneller. Er fuhr hoch und starrte mit weit aufgerissenen Augen auf einen Baumstumpf. Er musste einen festen Gegenstand fixieren, um den schrecklichen „Drehwurm „ wie er diesen Zustand nannte, zu stoppen. Er kannte dieses Phänomen genau. Schon oft hatte ihn der „Drehwurm“ nach einer durchzechten Nacht heimgesucht. Er versuchte, aufzustehen. Nach Mehren Versuchen gelang es ihn endlich. Eine Weile stand er im Brombeerbusch und schaute sich um. Er wusste nicht so recht, wo er war und wie er hier hergekommen war. Er rieb sich die Augen und fuhr sich durchs wirre Haar. Als er auf die Tafel schaute, die er in seinen Händen hielt, viel ihm wieder ein, weshalb er hierhergekommen war. Mit staksigen Schritten setzte seinen Weg fort.
Bei der dreistämmigen Buche angekommen schaltete Jonas das Radio an, das er eigens für diesen Tag besorgt hatte, und drehte es auf volle Lautstärke. Wie ein Live - Konzert erklang das Finale aus Beethovens 9. Sinfonie „Freude schöner Götterfunken“ durch den Wald. Ihn war, als sei er zu seiner eigenen Beerdigung gekommen. Die grandiose Musik überwältigte ihn derart, dass er in Tränen ausbrach. Die Tränen rannen über seine Wangen und blieben wie kleine Eiszapfen an den grauen Bartstoppeln hängen. Eine Weile stand er still da und lauschte den Klängen der Musik. Seltsam feierlich war ihm zumute. In seinem tiefsten Inneren spürte Jonas Schmerzen, Traurigkeit und grenzenlose Leere.
Schließlich ließ er sich auf den Knien fallen und ließ die Tafel an einer Schnur in die Grube gleiten.
Jonas beugte sich über den Rand und schaute nach unten, die Tafel lag mit der Inschrift nach oben.
Er war zufrieden.
Mit beiden Händen scharrte er die Grube zu und stampfte die Erde mit den Fäusten fest. Um alle verräterischen Spuren zu beseitigen, sammelte er Laub, Kiefernnadel und Buschwerk und legte es auf die Stelle und verteilte es so, als läge es schon immer da. Niemand sollte auch nur bemerken, dass hier jemand gegraben hatte. Alle Zufälle mussten von vornherein eliminiert werden. Der bloße Gedanke, jemand könnte die Grabestelle entdecken und die Tafel ausgraben, machte ihn frierend.
Nach getaner Arbeit, erhob sich Jonas, streckte beide Arme in die Höhe und schaute auf zum Himmel. Sein fahles Gesicht war ernst, als er mit lauter Stimme rief: „Gott! Gott! Wenn es dich gibt, höre was ich dir zu sagen habe! Ich war nie …“ Seine Stimme stockte. Irgendetwas schnürte seine Kehle zu. Er schluckte und räusperte sich ein übers andere Mal. Sein Hals fühlte sich trocken an, Schweiß perlte auf seiner Stirn.Was treibe ich hier eigentlich? Er sang zu Boden, verbarg sein Gesicht in beide Hände, - und hörte auf zu, - atmen. Ein schwerer Herzinfarkt hatte ihn niedergestreckt.
Doch mit seinem physischen Tod war noch nicht alles zu Ende.
Eine wunderbare Leichtigkeit durchflutete Jonas Körper. Kein Schmerz, keine physische Schwere störte sein Wohlbefinden. Ein Glücksgefühl, das nicht von dieser Erde war, durchströmte seinen Körper. Wie eine weiße Daunefeder schwebte er über sein „Refugium Maximum“. Dort, - wo er so viele Jahre glücklich und zufrieden gelebt hatte und wo er seine "Gedenktafel" vergraben hatte, - klafft heute der riesige Krater einer ausgebeuteten Kiesgrube.
Was ich noch sagen wollte....
Nicht das Leben, nicht der Tod - sind planbar!
Das Schicksal mischt die Karten!
Die Spieler sind wir, - mal Gewinner, mal Verlierer!
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14.03.2014 - 18:35 h
Verbotene Liebe
"Mist, ich habe schon wieder eine 5 in Mathe! Und das in einer Klassenarbeit. Meine Eltern werden mir den Kopf abreißen, wenn sie das erfahren", dachte Svenja wütend.
"Mensch Svenja, wieso hast du schon wieder eine 5 in Mathe?", fragte die Mutter, "Wenn du so weitermachst, wirst du die Klasse wiederholen müssen und das willst du doch nicht, oder?" Svenja schüttelte den Kopf. Ein bisschen später sagte der Vater: "Ich glaube, es ist das Beste, wenn du zur Nachhilfe gehst." "Aber ich...", weiter kam Svenja gar nicht, denn ihr Vater sagte bereits: "Du gehst da hin, ob du willst oder nicht!"
Zwei Wochen später hatte Svenja ihre erste Nachhilfestunde. Sie hatte überhaupt keine Lust, bis Svenja ihren Nachhilfelehrer sah. Svenja verliebte sich sofort in ihn. Außerdem dachte sie: "Ob er eine Familie hat? Bestimmt. So ein gut aussehender Mann hat auf jeden Fall eine Familie, aber ich werde mein Glück versuchen." Von dem Tag ging sie gerne zur Nachhilfe. Ihre Eltern freuten sich über die Tatsache, dass Svenja von nun an bessere Zensuren mit nach Hause brachte. Aber sie wussten nicht, dass es zwischen ihrer Tochter und dem Lehrer bereits gefunkt hatte.
Svenja wusste, dass ihr Lehrer über 20 Jahre älter war als sie und auch, dass es eigentlich verboten war, machte sich allerdings darüber keine Gedanken. Schließlich liebten sie sich.
Einige Wochen später erfuhr Svenja, dass sie schwanger war. Sie erzählte es ihrer besten Freundin, die ziemlich geschockt war, sich aber für Svenja freute. Als diese wieder zur Nachhilfe ging, traf sie der Schock. Da war nicht mehr IHR Lehrer, sondern eine Lehrerin. Diese sagte: "Guten Tag, Svenja. Ich werde dich heute unterrichten, weil dein sonstiger Lehrer bis auf weiteres suspendiert wurde."
Svenja brach in Tränen aus, rannte nach Hause zu ihrer Mutter und schluchzte: "Mama, ich muss dir was sagen." Ihre Mutter sah sie fragend an. "Also, mein Nachhilfelehrer wurde suspendiert, weil ich eine Beziehung mit ihm hatte und auch mit ihm geschlafen habe. Und...Ich bin...schwanger." Ihre Mutter war wie erstarrt: "Du bist was! Schwanger?! Svenja, du bist 15! Ich hätte echt nicht gedacht, dass du so naiv bist!"
Da wurde Svenja alles zu viel, sie rannte aus der Wohnung, zu ihrer Freundin. Dort weinte sie sich aus und erzählte, was passiert war. Diese sagte nur: "Svenja, ich wollte es dir vorher nicht sagen, aber dein Nachhilfelehrer hat die Freundin meiner Cousine ebenfalls geschwängert. Wenn du willst geb´ ich dir ihre Handynummer."
Das gab Svenja den Rest. Sie begann zu brüllen, akzeptierte jedoch, dass ihre Freundin ihr die Nummer gab.
Als sie wieder nach Hause kam, rief sie sofort bei dem Mädchen an, welches ebenfalls ein Kind vom Lehrer erwartete. Diese sagte: "Als ich erfahren habe, dass ich schwanger bin, hab ich ihm das sofort erzählt, aber er meinte nur, dass ich mir das nur ausdenke, weil ich seine Familie auseinander reißen und nur den Unterhalt will. Von da an war mir klar, dass dieser MIstkerl mich nur ausgenutzt hat." "Aber würdest du mitkommen, wenn ich versuche mit ihm zu reden?", fragte Svenja.
"Na klar, versuchen können wir es ja mal", kam es vom anderen Ende der Leitung.
Als sich die beiden Mädchen verabredet hatten, fühlte Svenja so etwas wie einen Sieg.
Zwei Tage später gingen die beiden zu ihrem ehemaligen Lehrer. Als dieser die Tür öffnete, sagte Svenja: "Du mieses Schwein!" "Aber was ist denn los?", fragte der Lehrer sichtlich verwirrt. Svenja hatte sich indessen etwas beruhigt und sagte: "Ich bin schwanger. Von dir!" "Aber das kann nicht sein", antwortete der Lehrer...
2
"Mist, ich habe schon wieder eine 5 in Mathe! Und das in einer Klassenarbeit. Meine Eltern werden mir den Kopf abreißen, wenn sie das erfahren", dachte Svenja wütend.
"Mensch Svenja, wieso hast du schon wieder eine 5 in Mathe?", fragte die Mutter, "Wenn du so weitermachst, wirst du die Klasse wiederholen müssen und das willst du doch nicht, oder?" Svenja schüttelte den Kopf. Ein bisschen später sagte der Vater: "Ich glaube, es ist das Beste, wenn du zur Nachhilfe gehst." "Aber ich...", weiter kam Svenja gar nicht, denn ihr Vater sagte bereits: "Du gehst da hin, ob du willst oder nicht!"
Zwei Wochen später hatte Svenja ihre erste Nachhilfestunde. Sie hatte überhaupt keine Lust, bis Svenja ihren Nachhilfelehrer sah. Svenja verliebte sich sofort in ihn. Außerdem dachte sie: "Ob er eine Familie hat? Bestimmt. So ein gut aussehender Mann hat auf jeden Fall eine Familie, aber ich werde mein Glück versuchen." Von dem Tag ging sie gerne zur Nachhilfe. Ihre Eltern freuten sich über die Tatsache, dass Svenja von nun an bessere Zensuren mit nach Hause brachte. Aber sie wussten nicht, dass es zwischen ihrer Tochter und dem Lehrer bereits gefunkt hatte.
Svenja wusste, dass ihr Lehrer über 20 Jahre älter war als sie und auch, dass es eigentlich verboten war, machte sich allerdings darüber keine Gedanken. Schließlich liebten sie sich.
Einige Wochen später erfuhr Svenja, dass sie schwanger war. Sie erzählte es ihrer besten Freundin, die ziemlich geschockt war, sich aber für Svenja freute. Als diese wieder zur Nachhilfe ging, traf sie der Schock. Da war nicht mehr IHR Lehrer, sondern eine Lehrerin. Diese sagte: "Guten Tag, Svenja. Ich werde dich heute unterrichten, weil dein sonstiger Lehrer bis auf weiteres suspendiert wurde."
Svenja brach in Tränen aus, rannte nach Hause zu ihrer Mutter und schluchzte: "Mama, ich muss dir was sagen." Ihre Mutter sah sie fragend an. "Also, mein Nachhilfelehrer wurde suspendiert, weil ich eine Beziehung mit ihm hatte und auch mit ihm geschlafen habe. Und...Ich bin...schwanger." Ihre Mutter war wie erstarrt: "Du bist was! Schwanger?! Svenja, du bist 15! Ich hätte echt nicht gedacht, dass du so naiv bist!"
Da wurde Svenja alles zu viel, sie rannte aus der Wohnung, zu ihrer Freundin. Dort weinte sie sich aus und erzählte, was passiert war. Diese sagte nur: "Svenja, ich wollte es dir vorher nicht sagen, aber dein Nachhilfelehrer hat die Freundin meiner Cousine ebenfalls geschwängert. Wenn du willst geb´ ich dir ihre Handynummer."
Das gab Svenja den Rest. Sie begann zu brüllen, akzeptierte jedoch, dass ihre Freundin ihr die Nummer gab.
Als sie wieder nach Hause kam, rief sie sofort bei dem Mädchen an, welches ebenfalls ein Kind vom Lehrer erwartete. Diese sagte: "Als ich erfahren habe, dass ich schwanger bin, hab ich ihm das sofort erzählt, aber er meinte nur, dass ich mir das nur ausdenke, weil ich seine Familie auseinander reißen und nur den Unterhalt will. Von da an war mir klar, dass dieser MIstkerl mich nur ausgenutzt hat." "Aber würdest du mitkommen, wenn ich versuche mit ihm zu reden?", fragte Svenja.
"Na klar, versuchen können wir es ja mal", kam es vom anderen Ende der Leitung.
Als sich die beiden Mädchen verabredet hatten, fühlte Svenja so etwas wie einen Sieg.
Zwei Tage später gingen die beiden zu ihrem ehemaligen Lehrer. Als dieser die Tür öffnete, sagte Svenja: "Du mieses Schwein!" "Aber was ist denn los?", fragte der Lehrer sichtlich verwirrt. Svenja hatte sich indessen etwas beruhigt und sagte: "Ich bin schwanger. Von dir!" "Aber das kann nicht sein", antwortete der Lehrer...
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02.03.2014 - 18:52 h
Was ist die Liebe
Was ist die Liebe?
O sprich! Was ist die Liebe?
In einem Wort die Welt!
Ein Märchen ohne Ende,
Von Geistermund erzählt;
In einer kleinen Thräne
Ein weiter Ozean,
In einem leisen Seufzer
Ein wirbelnder Orkan;
Der Himmel und die Hölle
In einem einz’gen Blick,
Ein allvernichtend Wehe,
Ein allumfassend Glück;
Ein Blitz in einer Berührung,
Der dich durchzuckt mit Macht,
Dich überselig oder
Dich überelend macht;
Die Gegenwart und Zukunft
In einem Druck der Hand;
In einem einz’gen Kusse
Ein lohender Weltenbrand,
Ein magisches Gewebe
Von Traum und Wirklichkeit,
In einem Augenblicke
Die ganze Ewigkeit;
Ein Meisterroman der Schöpfung,
Des Lebens Poesie, -
Das hohe Lied der Seele,
Die Weltensymphonie;
Ein rätselhaftes Dunkel,
Ein Strahl des Gotteslichts,
Ein Engel und ein Dämon,
Ein Alles und ein Nichts!
(Hermine Cziglérvon Èny-Vecse, 1840-1905)
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Was ist die Liebe?
O sprich! Was ist die Liebe?
In einem Wort die Welt!
Ein Märchen ohne Ende,
Von Geistermund erzählt;
In einer kleinen Thräne
Ein weiter Ozean,
In einem leisen Seufzer
Ein wirbelnder Orkan;
Der Himmel und die Hölle
In einem einz’gen Blick,
Ein allvernichtend Wehe,
Ein allumfassend Glück;
Ein Blitz in einer Berührung,
Der dich durchzuckt mit Macht,
Dich überselig oder
Dich überelend macht;
Die Gegenwart und Zukunft
In einem Druck der Hand;
In einem einz’gen Kusse
Ein lohender Weltenbrand,
Ein magisches Gewebe
Von Traum und Wirklichkeit,
In einem Augenblicke
Die ganze Ewigkeit;
Ein Meisterroman der Schöpfung,
Des Lebens Poesie, -
Das hohe Lied der Seele,
Die Weltensymphonie;
Ein rätselhaftes Dunkel,
Ein Strahl des Gotteslichts,
Ein Engel und ein Dämon,
Ein Alles und ein Nichts!
(Hermine Cziglérvon Èny-Vecse, 1840-1905)
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