Es gibt eine neue - ebenfalls perfide - Masche: Das Love Scam wird mittlerweile auch an jene Menschen angewendet, die ihren Partner durch Tod verloren haben.
Zuletzt hier: 02.12.2024Mitglied seit: 21.12.2016Geburtstag: 27.5.1968 (56)
Blog-Einträge von Feuertraum
13.09.2022 - 10:11 h
Ich bin ein sybillinischer Scanner, und das ist …
Ja, was eigentlich? Gut so? Schlecht so?
Für den Fall, dass sich jemand aus Versehen auf diesen Blogeintrag verirrt hat und nun lauter Fragezeichen im Gesicht hat, weil er den Begriff Scanner eigentlich mit einem Gerät verbindet, mit denen man Texte in einen Computer einliest oder den Preis einer Ware in die Kasse bringt, folgt an dieser Stelle eine Erklärung.
Wer jedoch weiß, was es mit dem Begriff „Scanner“ auf sich hat, kann getrost die – ohnehin sehr sehr grobe – Beschreibung überspringen:
Der Begriff „Scanner“ wurde von der amerikanischen Lebensberaterin Barbara Shaw ins Leben gerufen und bezeichnet Menschen mit sehr vielen Interessen.
Manch einer bezeichnet Scannerpersönlichkeiten auch als Multitalente oder Vielfachbegabte, wobei ich persönlich mit den Begriffen nicht sonderlich glücklich bin: Nur weil man sich für eine Sache brennend interessiert, heißt dies in meinen Augen nicht, dass man dafür auch Talent besitzt.
Aber ich schweife ab.
Man kann Scannerpersönlichkeiten sehr sehr grob in drei Kategorien einteilen:
1) Die Alles-nacheinander-Macher
Diese Scannertypen finden ein Hobby, welches sie total fasziniert. Und diesem Hobby gehen sie nach, mit Enthusiasmus, Elan, Begeisterung. Jede freie Minute lassen sie sich von einem inneren Feuer antreiben – bis es Knall auf Fall erlischt, sei es, weil es ihnen plötzlich zu langweilig geworden ist oder zu dröge. Dafür haben sie etwas Neues entdeckt. Etwas, was viel spannender, aufregender ist, für dass sie brennen werden, weil es genau dies ist, was das Feuer, den Enthusiamus, die Begeisterung aufs Neue entfacht.
Bis sie auch da einen Punkt erreicht haben, bei dem sie keine Lust mehr auf dieses Hobby/Projekt haben und sich lieber etwas anderem widmen.
Manchmal kann ein solches Interesse monatelang anhalten, manchmal kann es schon nach zwei Tagen vorbei sein.
2) Die Alles-gleichzeitig-Macher
Die zweite Gruppe an Scannern sind jene, die auch sehr viele Interessen haben, im Gegensatz zu den ersten Beschriebenen alle gleichzeitig umsetzen wollen.
Für diese Scannertypen ist es ein Graus, ja, nahezu eine Strafe, wenn sie sich nur mit einer Sache beschäftigen müssen.
An einem Roman schreiben. Gleichzeitig den spannenden Film im Fernsehen verfolgen, eine Fremdsprache lernen, dabei im Kopf den nächsten Ausflug planen und und und.
24 Stunden am Tag sind für Scannerpersönlichkeite 216 Stunden zu wenig.
Im Grunde genommen haben diese Scannertypen so gut wie nie Langeweile, auf der anderen Seite kommen sie nicht richtig voran, weil sie zwischen den vielen Interessen hin und her springen (müssen)
Zu guter Letzt sind da noch
3) die Taucher
Diese Scannerpersönlichkeiten hätten eigentlich auch gern mehrere Interessen, aber eigentlich haben sie nur eine einzige. Doch diese ist ihre Obsession, irgendwo auch ihre Nemesis, gehen sie doch tiefer, viel tiefer, was das Wissen zu ihrem Thema angeht.
Sie forschen, recherchieren, wälzen Bücher, lesen Fachartikel, reisen an spezielle Orte, untersuchen. Wäre die tiefste Stelle im Mariannengraben der Punkt, an dem das Wissen zu diesem Thema sein Ende gefunden hätte, ein Tacher würde eine Schaufel nehmen und graben, in der Hoffnung, dass sich vielleicht noch etwas finden lässt, was es zu diesem Thema zu wissen geben sollte.
Wie schon erwähnt: das Ganze bildet jetzt nur eine sehr grobe Erklärung. Es gibt Mischformen. Bei einem ist der eine Aspekt ausgeprägter, bei einem anderen ein vollkommen andere.
Es ist fatal, Scanner aufgrund der Beschreibungen in diese Schubladen zu stecken.
Meine Wenigkeit ist – wie die Überschrift schon verrät – ein sybillinischer Scanner [mit Anteilen eines Tauchers]. Und noch immer ist die Frage: Ist das nun gut so oder schlecht.
Eigentlich müsste ich sagen: Es ist gut, weil die Vorteile – eigentlich – überwiegen.
Langeweile ist für mich zu einem Fremdwort geworden. Zudem lernt man unwahrscheinlich viel dazu. Man sprüht nahezu über vor tatendrang, springt, scheinbar mühelos, von einem Projekt zum anderen, findet immer wieder spannende Themen.
Aber man eröffnet auch immer wieder neue Projekte.
Und damit eröffnet man den Reigen der Nachteile.
Jedes Projekt ist mir gleich wichtig. Ein „Mach doch erst eines zuende bevor Du ein anderes anfängst“ ist – obwohl ich weiß, dass es die Vernunft ist, die da spricht – für mich wie ein Faustschlag ins Gesicht.
Andere Projekte hintenanstellen?
Gott bewahre!
Und davon ab: Welches meiner Projekte sollte ich zuerst zum Abschluss bringen. Welches danach? Entscheidungen treffen sind eines sybillinischen Scanners Horrorszenario (zumindest, was den eben beschriebenen Punkkt angeht).
Genauso entsetzt werde ich schauen, wenn mir jemand vorschlägt, mich von einen oder gar mehreren Projekten zu trennen.
Bitte verstehen Sie, geneigter Leser dieser Zeilen, mich nichtfalsch.
Würde es nur Logik, Ratio, Vernunft sein, die in meinem Inneren ihr Zuhause gefunden haben, das Ganze wäre für mich kein Problem.
Ich könnte in einem solchen Fall problemlos Prioritäten setzen, könnte Entscheidungen treffen, könnte hintenanstellen.
Und ich könnte ein Projekt von A-Z durchziehen und dann erst das nächste in Angriff nehmen.
Aber leider wohnen nicht bloß Logik, Ratio und Verstand in mir.
Leider teilen sie sich die „Wohnung“ namens „mein Kopf“ mit Drang, Sehnsucht, Wunsch, Verlangen.
Und so versuche ich mich (momentan) an
dem Schreiben von vier Geschichten/Novellen
dem Schreiben eines Hörspieldrehbuchs
vier Rollenspielsystemen (und schiele dabei auf fünf weitere, auf die ich auch gerade könnte)
sechs Rollenspielabenteuern
einem riesigen Webprojekt
diversen Brettspielrezensionen
dem Erlernen des Witzeschreibens für meine Comedyauftritte (und will gerade auch noch Webdesign und das Administrieren eines Linuxservers lernen)
dem Lesen von zwei Romanen
dem Erlernen der Feinheiten des Schachspiels
dem Schauen von Filmen, die ich danach dann entsorgen kann.
Dies alles versuche ich, gleichzeitig unter einen Hut zu bringen.
Ich bin ich sybillinischer Scanner [mit Anleihen eines Tauchers]
Es ist Himmel.
Und es ist die Hölle.
Sind Sie auch ein Scanner? Und wenn ja, mögen sie ein wenig darüber erzählen?
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Ja, was eigentlich? Gut so? Schlecht so?
Für den Fall, dass sich jemand aus Versehen auf diesen Blogeintrag verirrt hat und nun lauter Fragezeichen im Gesicht hat, weil er den Begriff Scanner eigentlich mit einem Gerät verbindet, mit denen man Texte in einen Computer einliest oder den Preis einer Ware in die Kasse bringt, folgt an dieser Stelle eine Erklärung.
Wer jedoch weiß, was es mit dem Begriff „Scanner“ auf sich hat, kann getrost die – ohnehin sehr sehr grobe – Beschreibung überspringen:
Der Begriff „Scanner“ wurde von der amerikanischen Lebensberaterin Barbara Shaw ins Leben gerufen und bezeichnet Menschen mit sehr vielen Interessen.
Manch einer bezeichnet Scannerpersönlichkeiten auch als Multitalente oder Vielfachbegabte, wobei ich persönlich mit den Begriffen nicht sonderlich glücklich bin: Nur weil man sich für eine Sache brennend interessiert, heißt dies in meinen Augen nicht, dass man dafür auch Talent besitzt.
Aber ich schweife ab.
Man kann Scannerpersönlichkeiten sehr sehr grob in drei Kategorien einteilen:
1) Die Alles-nacheinander-Macher
Diese Scannertypen finden ein Hobby, welches sie total fasziniert. Und diesem Hobby gehen sie nach, mit Enthusiasmus, Elan, Begeisterung. Jede freie Minute lassen sie sich von einem inneren Feuer antreiben – bis es Knall auf Fall erlischt, sei es, weil es ihnen plötzlich zu langweilig geworden ist oder zu dröge. Dafür haben sie etwas Neues entdeckt. Etwas, was viel spannender, aufregender ist, für dass sie brennen werden, weil es genau dies ist, was das Feuer, den Enthusiamus, die Begeisterung aufs Neue entfacht.
Bis sie auch da einen Punkt erreicht haben, bei dem sie keine Lust mehr auf dieses Hobby/Projekt haben und sich lieber etwas anderem widmen.
Manchmal kann ein solches Interesse monatelang anhalten, manchmal kann es schon nach zwei Tagen vorbei sein.
2) Die Alles-gleichzeitig-Macher
Die zweite Gruppe an Scannern sind jene, die auch sehr viele Interessen haben, im Gegensatz zu den ersten Beschriebenen alle gleichzeitig umsetzen wollen.
Für diese Scannertypen ist es ein Graus, ja, nahezu eine Strafe, wenn sie sich nur mit einer Sache beschäftigen müssen.
An einem Roman schreiben. Gleichzeitig den spannenden Film im Fernsehen verfolgen, eine Fremdsprache lernen, dabei im Kopf den nächsten Ausflug planen und und und.
24 Stunden am Tag sind für Scannerpersönlichkeite 216 Stunden zu wenig.
Im Grunde genommen haben diese Scannertypen so gut wie nie Langeweile, auf der anderen Seite kommen sie nicht richtig voran, weil sie zwischen den vielen Interessen hin und her springen (müssen)
Zu guter Letzt sind da noch
3) die Taucher
Diese Scannerpersönlichkeiten hätten eigentlich auch gern mehrere Interessen, aber eigentlich haben sie nur eine einzige. Doch diese ist ihre Obsession, irgendwo auch ihre Nemesis, gehen sie doch tiefer, viel tiefer, was das Wissen zu ihrem Thema angeht.
Sie forschen, recherchieren, wälzen Bücher, lesen Fachartikel, reisen an spezielle Orte, untersuchen. Wäre die tiefste Stelle im Mariannengraben der Punkt, an dem das Wissen zu diesem Thema sein Ende gefunden hätte, ein Tacher würde eine Schaufel nehmen und graben, in der Hoffnung, dass sich vielleicht noch etwas finden lässt, was es zu diesem Thema zu wissen geben sollte.
Wie schon erwähnt: das Ganze bildet jetzt nur eine sehr grobe Erklärung. Es gibt Mischformen. Bei einem ist der eine Aspekt ausgeprägter, bei einem anderen ein vollkommen andere.
Es ist fatal, Scanner aufgrund der Beschreibungen in diese Schubladen zu stecken.
Meine Wenigkeit ist – wie die Überschrift schon verrät – ein sybillinischer Scanner [mit Anteilen eines Tauchers]. Und noch immer ist die Frage: Ist das nun gut so oder schlecht.
Eigentlich müsste ich sagen: Es ist gut, weil die Vorteile – eigentlich – überwiegen.
Langeweile ist für mich zu einem Fremdwort geworden. Zudem lernt man unwahrscheinlich viel dazu. Man sprüht nahezu über vor tatendrang, springt, scheinbar mühelos, von einem Projekt zum anderen, findet immer wieder spannende Themen.
Aber man eröffnet auch immer wieder neue Projekte.
Und damit eröffnet man den Reigen der Nachteile.
Jedes Projekt ist mir gleich wichtig. Ein „Mach doch erst eines zuende bevor Du ein anderes anfängst“ ist – obwohl ich weiß, dass es die Vernunft ist, die da spricht – für mich wie ein Faustschlag ins Gesicht.
Andere Projekte hintenanstellen?
Gott bewahre!
Und davon ab: Welches meiner Projekte sollte ich zuerst zum Abschluss bringen. Welches danach? Entscheidungen treffen sind eines sybillinischen Scanners Horrorszenario (zumindest, was den eben beschriebenen Punkkt angeht).
Genauso entsetzt werde ich schauen, wenn mir jemand vorschlägt, mich von einen oder gar mehreren Projekten zu trennen.
Bitte verstehen Sie, geneigter Leser dieser Zeilen, mich nichtfalsch.
Würde es nur Logik, Ratio, Vernunft sein, die in meinem Inneren ihr Zuhause gefunden haben, das Ganze wäre für mich kein Problem.
Ich könnte in einem solchen Fall problemlos Prioritäten setzen, könnte Entscheidungen treffen, könnte hintenanstellen.
Und ich könnte ein Projekt von A-Z durchziehen und dann erst das nächste in Angriff nehmen.
Aber leider wohnen nicht bloß Logik, Ratio und Verstand in mir.
Leider teilen sie sich die „Wohnung“ namens „mein Kopf“ mit Drang, Sehnsucht, Wunsch, Verlangen.
Und so versuche ich mich (momentan) an
dem Schreiben von vier Geschichten/Novellen
dem Schreiben eines Hörspieldrehbuchs
vier Rollenspielsystemen (und schiele dabei auf fünf weitere, auf die ich auch gerade könnte)
sechs Rollenspielabenteuern
einem riesigen Webprojekt
diversen Brettspielrezensionen
dem Erlernen des Witzeschreibens für meine Comedyauftritte (und will gerade auch noch Webdesign und das Administrieren eines Linuxservers lernen)
dem Lesen von zwei Romanen
dem Erlernen der Feinheiten des Schachspiels
dem Schauen von Filmen, die ich danach dann entsorgen kann.
Dies alles versuche ich, gleichzeitig unter einen Hut zu bringen.
Ich bin ich sybillinischer Scanner [mit Anleihen eines Tauchers]
Es ist Himmel.
Und es ist die Hölle.
Sind Sie auch ein Scanner? Und wenn ja, mögen sie ein wenig darüber erzählen?
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16.07.2020 - 10:23 h
Glück oder Geld - ein Gedankenspiel
Einen wunderschönen Guten Morgen,
gestern waren zwei Kumpels von mir zu Besuch, und neben Alltagsplaudereien kam plötzlich ein Thema auf den Tisch, was ich persönlich sehr spannend finde und vielleicht mag sich ja der eine oder andere Leser dieser Zeilen auch seine Meinung dazu schreiben.
Das ganze ist ein Gedankenspiel:
Angenommen, Sie haben einen Beruf, der Sie ausfüllt, der Sie glücklich macht, zu dem Sie gerne hingehen und bei dem zum Feierabend sagen, dass es ein guter Tag für Sie war.
Ebenfalls angenommen, Sie haben einen Traum.
Jetzt gar nicht mal so sehr das Materielle.
Eher etwas, für das Sie häufiger auf Tour sind, in verschiedene Städte reisen. Zum Beispiel dass Sie in einer Band sind oder einer Schauspieltruppe angehören, die jedes Jahr eine kleine Tour tätigt oder so etwas in der Richtung.
Das Problem: Der Job, der Sie glücklich macht, hat den Nachteil, dass einerseits die finanziellen Mittel nicht ausreichen, diese Touren häufig zu machen als auch die Arbeitszeiten einem ständig einen Strich durch die Rechnung zu machen. Dabei wären diese "Ausflüge" sogar noch etwas, was Sie noch glücklicher macht.
Und nun stellen Sie sich vor, eines netten sympathischen Tages kommt eine gute Fee auf Sie zu und sagt: Hee, ich kann Ihnen einen Vorschlag vorschlagen: Ich beschaffe Ihnen einen Job, der Ihnen sowohl die finanziellen Mittel als auch die Zeit einbringt, Ihren Traum zu leben. Aber das ist ein Job, der Sie nicht glücklich macht, der Sie nicht erfüllt. Bei dem Sie morgens schon hingehen mit dem Gedanken: Buäh, ich muss schon wieder zur Maloche. Und am Abend: Gott sei Dank, der Arbeitstag ist vorüber.
Jetzt wartet die Fee auf eine Antwort.
Den bisherigen Job aufgeben, damit Sie sich den Traum erfüllen können? Oder sich stark mit dem Traum einschränken, der Sie jedoch viel glücklicher macht als Ihr bisheriger Job.
Für was würden Sie sich entscheiden?
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Einen wunderschönen Guten Morgen,
gestern waren zwei Kumpels von mir zu Besuch, und neben Alltagsplaudereien kam plötzlich ein Thema auf den Tisch, was ich persönlich sehr spannend finde und vielleicht mag sich ja der eine oder andere Leser dieser Zeilen auch seine Meinung dazu schreiben.
Das ganze ist ein Gedankenspiel:
Angenommen, Sie haben einen Beruf, der Sie ausfüllt, der Sie glücklich macht, zu dem Sie gerne hingehen und bei dem zum Feierabend sagen, dass es ein guter Tag für Sie war.
Ebenfalls angenommen, Sie haben einen Traum.
Jetzt gar nicht mal so sehr das Materielle.
Eher etwas, für das Sie häufiger auf Tour sind, in verschiedene Städte reisen. Zum Beispiel dass Sie in einer Band sind oder einer Schauspieltruppe angehören, die jedes Jahr eine kleine Tour tätigt oder so etwas in der Richtung.
Das Problem: Der Job, der Sie glücklich macht, hat den Nachteil, dass einerseits die finanziellen Mittel nicht ausreichen, diese Touren häufig zu machen als auch die Arbeitszeiten einem ständig einen Strich durch die Rechnung zu machen. Dabei wären diese "Ausflüge" sogar noch etwas, was Sie noch glücklicher macht.
Und nun stellen Sie sich vor, eines netten sympathischen Tages kommt eine gute Fee auf Sie zu und sagt: Hee, ich kann Ihnen einen Vorschlag vorschlagen: Ich beschaffe Ihnen einen Job, der Ihnen sowohl die finanziellen Mittel als auch die Zeit einbringt, Ihren Traum zu leben. Aber das ist ein Job, der Sie nicht glücklich macht, der Sie nicht erfüllt. Bei dem Sie morgens schon hingehen mit dem Gedanken: Buäh, ich muss schon wieder zur Maloche. Und am Abend: Gott sei Dank, der Arbeitstag ist vorüber.
Jetzt wartet die Fee auf eine Antwort.
Den bisherigen Job aufgeben, damit Sie sich den Traum erfüllen können? Oder sich stark mit dem Traum einschränken, der Sie jedoch viel glücklicher macht als Ihr bisheriger Job.
Für was würden Sie sich entscheiden?
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08.05.2019 - 14:05 h
Bildung – ein paar Gedanken zu einem abstrakten Begriff
Hin und wieder lese ich in den Profilen manche Mitglieder auf der Webseite Brieffreunde.de, dass diese Interesse an Weiterbildung haben. Prinzipiell bin ich da auch bei diesen Menschen. Auch ich gehöre zu denen, die sich sagen: Ich möchte dies noch lernen und ich möchte das noch lernen und ich möchte jenes noch lernen und ich möchte solches noch lernen und ...
Doch dann begann ich zu stutzen: Wenn ich etwas lerne, bilde ich mich denn eigentlich weiter? Was ist das überhaupt: Bildung?
Zwar kann ich lesen, schreiben und „rechnen“ (wobei ich nie für höhere Mathematik gelernt habe), aber darf ich mich deswegen als gebildet bezeichnen? Ich habe ein wenig im Netz recherchiert, einige interessante Artikel zum Thema Bildung gelesen, und bin zu dem Schluss gekommen, dass der Begriff gar nicht zu einfach zu erklären ist. Im Groben bezeichnet Bildung wohl etwas, was den Menschen, seine Persönlichkeit, ausmacht. Sei es ein allgemeines Wissen, sei es sein soziales Verhalten, seien es die gesellschaftlichen Gepflogenheiten.
Doch auch diese Erkenntnis lässt mich grübeln: Gehen wir einfach spaßeshalber einmal davon aus, ich würde Latein lernen wollen. Angenommen, ich hätte es jetzt auf Kette: bin ich deswegen ein sozialer Mensch? Würden sich meine gesellschaftlichen Gepflogenheiten dadurch positiv ändern? Hätte jemand anderes überhaupt etwas davon?
Wenn ich neues lerne, lerne ich denn überhaupt “ das Richtige“? Wenn ich so mein Umfeld betrachte, habe ich manchmal das Gefühl, ich eigne mir das „falsche Wissen“ an. Vielleicht könnte ich erklären, was das Geburtstagsparadoxon ist, aber was nützt es, wenn sich mein Umfeld über Mangas unterhält, eifrig über die Charaktere in „Game of thrones" diskutiert oder sich über die neuesten Fußballergebnisse austauscht?
Bedeutet Bildung also, dass man wissen muss, was die Allgemeinheit interessiert? Sind Fakten, die ich (und natürlich auch jeder andere) jemals in der Schule durch genommen haben irrelevant? Prinzipiell müsste ich sagen: Ja! Der größte Teil von dem, was ich damals in der Schule lernte, musste ich bis heute nie anwenden. Eigentlich nur lesen, schreiben und rechnen. Gut, hin und wieder muss ich mal meine bescheidenen Englischkenntnisse einsetzen, aber was zum Beispiel Geographie angeht, da bin ich bisher verschont geblieben. Ehrlich gesagt ist das auch ganz gut zu: ich verwechsle immer wieder gerne die Hauptstädte unserer Bundesländer oder setze Städte an einen Ort, bei dem sich die Bewohner wirklich beschweren müssten, dass sie mal ebenso 750 km entfernt umgesiedelt wurden.
Aber Scherz beiseite.
Ich bin mir ehrlich gesagt im Unklaren, ob sich neues Wissen aneignen tatsächlich Weiterbildung schimpfen darf. Ich bin mir im Unklaren, was ein Mensch eigentlich wissen muss, um sozial, gesellschaftlich und als ein problemlösungsorientiertes Mitglied einer Gemeinschaft angesehen zu werden. Wahrscheinlich halte ich es wie Sokrates, der gesagt haben soll: Ich weiß, dass ich nichts weiß. Und spitzbübisch wie ich bin, erweitere ich den Satz zu: „und damit weiß ich mehr als die Menschen, die nicht wissen, dass sie nichts wissen.“
In diesem Sinne
noch einen tollen Tag, wann immer der Tag ist, an dem dieser Eintrag gelesen wird.
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Hin und wieder lese ich in den Profilen manche Mitglieder auf der Webseite Brieffreunde.de, dass diese Interesse an Weiterbildung haben. Prinzipiell bin ich da auch bei diesen Menschen. Auch ich gehöre zu denen, die sich sagen: Ich möchte dies noch lernen und ich möchte das noch lernen und ich möchte jenes noch lernen und ich möchte solches noch lernen und ...
Doch dann begann ich zu stutzen: Wenn ich etwas lerne, bilde ich mich denn eigentlich weiter? Was ist das überhaupt: Bildung?
Zwar kann ich lesen, schreiben und „rechnen“ (wobei ich nie für höhere Mathematik gelernt habe), aber darf ich mich deswegen als gebildet bezeichnen? Ich habe ein wenig im Netz recherchiert, einige interessante Artikel zum Thema Bildung gelesen, und bin zu dem Schluss gekommen, dass der Begriff gar nicht zu einfach zu erklären ist. Im Groben bezeichnet Bildung wohl etwas, was den Menschen, seine Persönlichkeit, ausmacht. Sei es ein allgemeines Wissen, sei es sein soziales Verhalten, seien es die gesellschaftlichen Gepflogenheiten.
Doch auch diese Erkenntnis lässt mich grübeln: Gehen wir einfach spaßeshalber einmal davon aus, ich würde Latein lernen wollen. Angenommen, ich hätte es jetzt auf Kette: bin ich deswegen ein sozialer Mensch? Würden sich meine gesellschaftlichen Gepflogenheiten dadurch positiv ändern? Hätte jemand anderes überhaupt etwas davon?
Wenn ich neues lerne, lerne ich denn überhaupt “ das Richtige“? Wenn ich so mein Umfeld betrachte, habe ich manchmal das Gefühl, ich eigne mir das „falsche Wissen“ an. Vielleicht könnte ich erklären, was das Geburtstagsparadoxon ist, aber was nützt es, wenn sich mein Umfeld über Mangas unterhält, eifrig über die Charaktere in „Game of thrones" diskutiert oder sich über die neuesten Fußballergebnisse austauscht?
Bedeutet Bildung also, dass man wissen muss, was die Allgemeinheit interessiert? Sind Fakten, die ich (und natürlich auch jeder andere) jemals in der Schule durch genommen haben irrelevant? Prinzipiell müsste ich sagen: Ja! Der größte Teil von dem, was ich damals in der Schule lernte, musste ich bis heute nie anwenden. Eigentlich nur lesen, schreiben und rechnen. Gut, hin und wieder muss ich mal meine bescheidenen Englischkenntnisse einsetzen, aber was zum Beispiel Geographie angeht, da bin ich bisher verschont geblieben. Ehrlich gesagt ist das auch ganz gut zu: ich verwechsle immer wieder gerne die Hauptstädte unserer Bundesländer oder setze Städte an einen Ort, bei dem sich die Bewohner wirklich beschweren müssten, dass sie mal ebenso 750 km entfernt umgesiedelt wurden.
Aber Scherz beiseite.
Ich bin mir ehrlich gesagt im Unklaren, ob sich neues Wissen aneignen tatsächlich Weiterbildung schimpfen darf. Ich bin mir im Unklaren, was ein Mensch eigentlich wissen muss, um sozial, gesellschaftlich und als ein problemlösungsorientiertes Mitglied einer Gemeinschaft angesehen zu werden. Wahrscheinlich halte ich es wie Sokrates, der gesagt haben soll: Ich weiß, dass ich nichts weiß. Und spitzbübisch wie ich bin, erweitere ich den Satz zu: „und damit weiß ich mehr als die Menschen, die nicht wissen, dass sie nichts wissen.“
In diesem Sinne
noch einen tollen Tag, wann immer der Tag ist, an dem dieser Eintrag gelesen wird.
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05.03.2019 - 12:08 h
APP, APP and away
Auch auf die Gefahr, dass ich Kopfschütteln ernte, als „Spinner“ bezeichnet oder gar als „technikfeindlich“ tituliert werde, aber ich rege mich gerade sehr über den Zwang zu APPs auf.
Vorweg sei gesagt: Ich habe zwar ein Smartphone (ein Samsung Galaxy S2, dass mir von jemanden für lau überlassen wurde), das ich aber nur für zwei Dinge nutze:
1) als Navigationsgerät, wenn ich in einer fremden Stadt verweile und
2) als Wecker für meine mir selbstauferlegten Aufgaben, so dass mir ein akustisches Signal mitteilt, wann ich eine Arbeit beenden und eine andere anfangen soll.
Für etwas anderes nutze ich das Teil nicht. Ich telefoniere nicht, ich verschicke damit keine SMS, habe kein Whats-APP, keine Spiele, keine Bücher da drauf, egal wie viele Menschen meinen, ich muss das alles haben.
Was mich mittlerweile sehr aufregt, ist aber die Tatsache, dass ich (und wahrscheinlich auch andere) gezwungen werden, APPs zu nutzen, ob sie wollen oder nicht. Und das natürlich zu den Bedingungen der Hersteller.
Kleines Beispiel: Das TAN-Verfahren mittels Listen gilt als zu unsicher, so dass es zum Herbst 2019 abgeschafft wird.
Okay, eigentlich eine coole Sache, würde es nicht heißen: Sorry, aber wir als Bank bieten das Verfahren über einen TAN-Generator nicht an. Sie müssen schon unsere APP nutzen (Anmerkung: Meiner Bank und auch anderen Institutionen habe ich bewusst verschwiegen, dass ich ein Smartphone benutze. Eben, weil ich es nur für die weiter oben erwähnten Zwecke nutzen will und für nichts anderes).
Auch in anderen Bereichen wird man immer mehr gezwungen, sich APPs zuzulegen. Du willst dieses Brettspiel spielen? Dafür brauchst du aber unsere APP!
Neulich wurde mir prophezeit: Bezahlen geht bald auch nur noch übers Handy. Und dafür braucht man ...? Richtig: Eine APP!
Bitte verstehen Sie mich nicht falsch:Weder bin ich technikfeindlich noch der Moderne nicht abgeneigt, nutze ich sie doch selber zu einem sehr großen Teil, auch wenn ich trotz des 21. Jahrhunderts noch immer Schallplatten und Kassetten höre, viel mit Füller und Hand auf Papier schreibe und Brettspiele mit Leuten am Tisch spiele als am Computer über Teamspeak mit irgendwelchen „Fremden“ zu zocken, ja, ich gehöre auch noch zu den Menschen, die Bücher aus Papier bevorzugen und eBooks (und eBooksreader) ablehnen, weil Bücher aus Papier für mich einfach mehr Stil und Klasse haben.
Auch ein Handy finde ich sinnvoll, wenn ein Notfall eintritt und man einen Notarzt, die Polizei oder die Feuerwehr rufen muss. Oder notfalls man angerufen werden kann, wenn eine wichtige geschäftliche Entscheidung treffen muss, die neben einem Gewinn auch die Sicherheit von Arbeitsplätzen mit sich bringt.
Das jedoch sind für mich Punkte, die wichtig sind.
Ansonsten empfinde ich für mich (!) ein Handy für nutzlos: Ich sehe mich als nicht wichtig genug an, auf das ich immer und überall erreichbar sein muss.
Ich habe nicht das Gefühl, dass alles so wichtig ist, dass man alles und jeden sofort darüber informieren muss, dass man sofort alles (!) teilen muss.
Und ich mag es nicht, dass ich gezwungen werden soll, APPs zu nutzen, um etwas zu machen, was auch vorher ohne funktionierte.
Aber wie gesagt: Ich bin ja auch ein „Spinner“. :-D
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Auch auf die Gefahr, dass ich Kopfschütteln ernte, als „Spinner“ bezeichnet oder gar als „technikfeindlich“ tituliert werde, aber ich rege mich gerade sehr über den Zwang zu APPs auf.
Vorweg sei gesagt: Ich habe zwar ein Smartphone (ein Samsung Galaxy S2, dass mir von jemanden für lau überlassen wurde), das ich aber nur für zwei Dinge nutze:
1) als Navigationsgerät, wenn ich in einer fremden Stadt verweile und
2) als Wecker für meine mir selbstauferlegten Aufgaben, so dass mir ein akustisches Signal mitteilt, wann ich eine Arbeit beenden und eine andere anfangen soll.
Für etwas anderes nutze ich das Teil nicht. Ich telefoniere nicht, ich verschicke damit keine SMS, habe kein Whats-APP, keine Spiele, keine Bücher da drauf, egal wie viele Menschen meinen, ich muss das alles haben.
Was mich mittlerweile sehr aufregt, ist aber die Tatsache, dass ich (und wahrscheinlich auch andere) gezwungen werden, APPs zu nutzen, ob sie wollen oder nicht. Und das natürlich zu den Bedingungen der Hersteller.
Kleines Beispiel: Das TAN-Verfahren mittels Listen gilt als zu unsicher, so dass es zum Herbst 2019 abgeschafft wird.
Okay, eigentlich eine coole Sache, würde es nicht heißen: Sorry, aber wir als Bank bieten das Verfahren über einen TAN-Generator nicht an. Sie müssen schon unsere APP nutzen (Anmerkung: Meiner Bank und auch anderen Institutionen habe ich bewusst verschwiegen, dass ich ein Smartphone benutze. Eben, weil ich es nur für die weiter oben erwähnten Zwecke nutzen will und für nichts anderes).
Auch in anderen Bereichen wird man immer mehr gezwungen, sich APPs zuzulegen. Du willst dieses Brettspiel spielen? Dafür brauchst du aber unsere APP!
Neulich wurde mir prophezeit: Bezahlen geht bald auch nur noch übers Handy. Und dafür braucht man ...? Richtig: Eine APP!
Bitte verstehen Sie mich nicht falsch:Weder bin ich technikfeindlich noch der Moderne nicht abgeneigt, nutze ich sie doch selber zu einem sehr großen Teil, auch wenn ich trotz des 21. Jahrhunderts noch immer Schallplatten und Kassetten höre, viel mit Füller und Hand auf Papier schreibe und Brettspiele mit Leuten am Tisch spiele als am Computer über Teamspeak mit irgendwelchen „Fremden“ zu zocken, ja, ich gehöre auch noch zu den Menschen, die Bücher aus Papier bevorzugen und eBooks (und eBooksreader) ablehnen, weil Bücher aus Papier für mich einfach mehr Stil und Klasse haben.
Auch ein Handy finde ich sinnvoll, wenn ein Notfall eintritt und man einen Notarzt, die Polizei oder die Feuerwehr rufen muss. Oder notfalls man angerufen werden kann, wenn eine wichtige geschäftliche Entscheidung treffen muss, die neben einem Gewinn auch die Sicherheit von Arbeitsplätzen mit sich bringt.
Das jedoch sind für mich Punkte, die wichtig sind.
Ansonsten empfinde ich für mich (!) ein Handy für nutzlos: Ich sehe mich als nicht wichtig genug an, auf das ich immer und überall erreichbar sein muss.
Ich habe nicht das Gefühl, dass alles so wichtig ist, dass man alles und jeden sofort darüber informieren muss, dass man sofort alles (!) teilen muss.
Und ich mag es nicht, dass ich gezwungen werden soll, APPs zu nutzen, um etwas zu machen, was auch vorher ohne funktionierte.
Aber wie gesagt: Ich bin ja auch ein „Spinner“. :-D
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13.02.2019 - 00:49 h
Das letzte Lied
„Music was my first love. And it will be my last“ sang schon John Miles in seinem Klassiker: „Music“, und genau dieses „And it will be my last“ beschäftigt mich gerade ein wenig. Genauer gesagt mache ich mir Gedanken über die Frage: Wenn ich eines Tages von Gevatter Tod abgeholt werden sollte (wobei ich natürlich hoffe, dass dies erst in einigen Jahrzehnten der Fall sein wird), welches Lied sollte dann auf meiner Beerdigung gespielt werden?
Wahrscheinlich wird jetzt jeder rational denkender Mensch sagen: „Was soll diese unsinnige Frage? Du wirst es doch eh nicht hören.“
Das stimmt natürlich.
Aber lassen Sie mich das Gedankenkarussell trotzdem einfach in Gang setzen. Ich bin ein Mensch, der versucht, andere Menschen zum Lachen zu bringen, der hin und wieder auf Offenen Bühnen auftritt und seine „Witze“ zum Besten bringt. Darf ich mir also ein lustiges Lied wünschen? Oder einen Sketch, der von CD abgespielt wird?
Oder muss es etwas Seriöses, vielleicht sogar Getragenes sein, um den gesellschaftlichen Konventionen Rechnung zu tragen?
Als mein Onkel dieses Jahr beerdigt wurde, wurden zwei Lieder von den Beatles gespielt, da er ein Fan der vier Pilzköpfe war, jede Scheibe von ihnen besaß und sich diese auch noch als CD gekauft und immer wieder gehört hatte.
Bei mir sieht es da ein bisschen schwieriger aus: Ich bin - was Musik angeht - jetzt nicht unbedingt monogam, höre viele Stile und Bands, bin jedoch nicht unbedingt ein solcher Fanatiker, bei dem 24/7 Musik läuft. Um Musik wirklich genießen zu können, muss ich mich darauf konzentrieren, mich fallen lassen und nichts anderes nebenbei werkeln (was für mich meistens schwierig ist; irgendwie bin ich immer mit irgendetwas beschäftigt).
Aber ich schweife ab.
In der Trauerfeier bei der Beisetzung meines Onkels erzählte der Trauerredner, dass die Musik von meinem Onkel ausgewählt wurde, weil das an ihn erinnerte. Aber gibt es überhaupt Musik, bei der man sich an mich erinnert? Wirklich Herausragendes habe ich ja nicht geleistet, was erinnerungswürdig wäre.
Vielleicht sollte ich mir doch keine Lieder wünschen - wie der Ratio mir eintrichtert: Du hörst es eh nicht mehr!
In diesem Sinne: Music was my first love, but will it be my last?
LG
Feuertraum
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„Music was my first love. And it will be my last“ sang schon John Miles in seinem Klassiker: „Music“, und genau dieses „And it will be my last“ beschäftigt mich gerade ein wenig. Genauer gesagt mache ich mir Gedanken über die Frage: Wenn ich eines Tages von Gevatter Tod abgeholt werden sollte (wobei ich natürlich hoffe, dass dies erst in einigen Jahrzehnten der Fall sein wird), welches Lied sollte dann auf meiner Beerdigung gespielt werden?
Wahrscheinlich wird jetzt jeder rational denkender Mensch sagen: „Was soll diese unsinnige Frage? Du wirst es doch eh nicht hören.“
Das stimmt natürlich.
Aber lassen Sie mich das Gedankenkarussell trotzdem einfach in Gang setzen. Ich bin ein Mensch, der versucht, andere Menschen zum Lachen zu bringen, der hin und wieder auf Offenen Bühnen auftritt und seine „Witze“ zum Besten bringt. Darf ich mir also ein lustiges Lied wünschen? Oder einen Sketch, der von CD abgespielt wird?
Oder muss es etwas Seriöses, vielleicht sogar Getragenes sein, um den gesellschaftlichen Konventionen Rechnung zu tragen?
Als mein Onkel dieses Jahr beerdigt wurde, wurden zwei Lieder von den Beatles gespielt, da er ein Fan der vier Pilzköpfe war, jede Scheibe von ihnen besaß und sich diese auch noch als CD gekauft und immer wieder gehört hatte.
Bei mir sieht es da ein bisschen schwieriger aus: Ich bin - was Musik angeht - jetzt nicht unbedingt monogam, höre viele Stile und Bands, bin jedoch nicht unbedingt ein solcher Fanatiker, bei dem 24/7 Musik läuft. Um Musik wirklich genießen zu können, muss ich mich darauf konzentrieren, mich fallen lassen und nichts anderes nebenbei werkeln (was für mich meistens schwierig ist; irgendwie bin ich immer mit irgendetwas beschäftigt).
Aber ich schweife ab.
In der Trauerfeier bei der Beisetzung meines Onkels erzählte der Trauerredner, dass die Musik von meinem Onkel ausgewählt wurde, weil das an ihn erinnerte. Aber gibt es überhaupt Musik, bei der man sich an mich erinnert? Wirklich Herausragendes habe ich ja nicht geleistet, was erinnerungswürdig wäre.
Vielleicht sollte ich mir doch keine Lieder wünschen - wie der Ratio mir eintrichtert: Du hörst es eh nicht mehr!
In diesem Sinne: Music was my first love, but will it be my last?
LG
Feuertraum
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