Es gibt eine neue - ebenfalls perfide - Masche: Das Love Scam wird mittlerweile auch an jene Menschen angewendet, die ihren Partner durch Tod verloren haben.
Zuletzt hier: 02.12.2024Mitglied seit: 21.12.2016Geburtstag: 27.5.1968 (56)
Blog-Einträge von Feuertraum
Kommentare:
13.09.2022 - 10:11 h
Ich bin ein sybillinischer Scanner, und das ist …
Ja, was eigentlich? Gut so? Schlecht so?
Für den Fall, dass sich jemand aus Versehen auf diesen Blogeintrag verirrt hat und nun lauter Fragezeichen im Gesicht hat, weil er den Begriff Scanner eigentlich mit einem Gerät verbindet, mit denen man Texte in einen Computer einliest oder den Preis einer Ware in die Kasse bringt, folgt an dieser Stelle eine Erklärung.
Wer jedoch weiß, was es mit dem Begriff „Scanner“ auf sich hat, kann getrost die – ohnehin sehr sehr grobe – Beschreibung überspringen:
Der Begriff „Scanner“ wurde von der amerikanischen Lebensberaterin Barbara Shaw ins Leben gerufen und bezeichnet Menschen mit sehr vielen Interessen.
Manch einer bezeichnet Scannerpersönlichkeiten auch als Multitalente oder Vielfachbegabte, wobei ich persönlich mit den Begriffen nicht sonderlich glücklich bin: Nur weil man sich für eine Sache brennend interessiert, heißt dies in meinen Augen nicht, dass man dafür auch Talent besitzt.
Aber ich schweife ab.
Man kann Scannerpersönlichkeiten sehr sehr grob in drei Kategorien einteilen:
1) Die Alles-nacheinander-Macher
Diese Scannertypen finden ein Hobby, welches sie total fasziniert. Und diesem Hobby gehen sie nach, mit Enthusiasmus, Elan, Begeisterung. Jede freie Minute lassen sie sich von einem inneren Feuer antreiben – bis es Knall auf Fall erlischt, sei es, weil es ihnen plötzlich zu langweilig geworden ist oder zu dröge. Dafür haben sie etwas Neues entdeckt. Etwas, was viel spannender, aufregender ist, für dass sie brennen werden, weil es genau dies ist, was das Feuer, den Enthusiamus, die Begeisterung aufs Neue entfacht.
Bis sie auch da einen Punkt erreicht haben, bei dem sie keine Lust mehr auf dieses Hobby/Projekt haben und sich lieber etwas anderem widmen.
Manchmal kann ein solches Interesse monatelang anhalten, manchmal kann es schon nach zwei Tagen vorbei sein.
2) Die Alles-gleichzeitig-Macher
Die zweite Gruppe an Scannern sind jene, die auch sehr viele Interessen haben, im Gegensatz zu den ersten Beschriebenen alle gleichzeitig umsetzen wollen.
Für diese Scannertypen ist es ein Graus, ja, nahezu eine Strafe, wenn sie sich nur mit einer Sache beschäftigen müssen.
An einem Roman schreiben. Gleichzeitig den spannenden Film im Fernsehen verfolgen, eine Fremdsprache lernen, dabei im Kopf den nächsten Ausflug planen und und und.
24 Stunden am Tag sind für Scannerpersönlichkeite 216 Stunden zu wenig.
Im Grunde genommen haben diese Scannertypen so gut wie nie Langeweile, auf der anderen Seite kommen sie nicht richtig voran, weil sie zwischen den vielen Interessen hin und her springen (müssen)
Zu guter Letzt sind da noch
3) die Taucher
Diese Scannerpersönlichkeiten hätten eigentlich auch gern mehrere Interessen, aber eigentlich haben sie nur eine einzige. Doch diese ist ihre Obsession, irgendwo auch ihre Nemesis, gehen sie doch tiefer, viel tiefer, was das Wissen zu ihrem Thema angeht.
Sie forschen, recherchieren, wälzen Bücher, lesen Fachartikel, reisen an spezielle Orte, untersuchen. Wäre die tiefste Stelle im Mariannengraben der Punkt, an dem das Wissen zu diesem Thema sein Ende gefunden hätte, ein Tacher würde eine Schaufel nehmen und graben, in der Hoffnung, dass sich vielleicht noch etwas finden lässt, was es zu diesem Thema zu wissen geben sollte.
Wie schon erwähnt: das Ganze bildet jetzt nur eine sehr grobe Erklärung. Es gibt Mischformen. Bei einem ist der eine Aspekt ausgeprägter, bei einem anderen ein vollkommen andere.
Es ist fatal, Scanner aufgrund der Beschreibungen in diese Schubladen zu stecken.
Meine Wenigkeit ist – wie die Überschrift schon verrät – ein sybillinischer Scanner [mit Anteilen eines Tauchers]. Und noch immer ist die Frage: Ist das nun gut so oder schlecht.
Eigentlich müsste ich sagen: Es ist gut, weil die Vorteile – eigentlich – überwiegen.
Langeweile ist für mich zu einem Fremdwort geworden. Zudem lernt man unwahrscheinlich viel dazu. Man sprüht nahezu über vor tatendrang, springt, scheinbar mühelos, von einem Projekt zum anderen, findet immer wieder spannende Themen.
Aber man eröffnet auch immer wieder neue Projekte.
Und damit eröffnet man den Reigen der Nachteile.
Jedes Projekt ist mir gleich wichtig. Ein „Mach doch erst eines zuende bevor Du ein anderes anfängst“ ist – obwohl ich weiß, dass es die Vernunft ist, die da spricht – für mich wie ein Faustschlag ins Gesicht.
Andere Projekte hintenanstellen?
Gott bewahre!
Und davon ab: Welches meiner Projekte sollte ich zuerst zum Abschluss bringen. Welches danach? Entscheidungen treffen sind eines sybillinischen Scanners Horrorszenario (zumindest, was den eben beschriebenen Punkkt angeht).
Genauso entsetzt werde ich schauen, wenn mir jemand vorschlägt, mich von einen oder gar mehreren Projekten zu trennen.
Bitte verstehen Sie, geneigter Leser dieser Zeilen, mich nichtfalsch.
Würde es nur Logik, Ratio, Vernunft sein, die in meinem Inneren ihr Zuhause gefunden haben, das Ganze wäre für mich kein Problem.
Ich könnte in einem solchen Fall problemlos Prioritäten setzen, könnte Entscheidungen treffen, könnte hintenanstellen.
Und ich könnte ein Projekt von A-Z durchziehen und dann erst das nächste in Angriff nehmen.
Aber leider wohnen nicht bloß Logik, Ratio und Verstand in mir.
Leider teilen sie sich die „Wohnung“ namens „mein Kopf“ mit Drang, Sehnsucht, Wunsch, Verlangen.
Und so versuche ich mich (momentan) an
dem Schreiben von vier Geschichten/Novellen
dem Schreiben eines Hörspieldrehbuchs
vier Rollenspielsystemen (und schiele dabei auf fünf weitere, auf die ich auch gerade könnte)
sechs Rollenspielabenteuern
einem riesigen Webprojekt
diversen Brettspielrezensionen
dem Erlernen des Witzeschreibens für meine Comedyauftritte (und will gerade auch noch Webdesign und das Administrieren eines Linuxservers lernen)
dem Lesen von zwei Romanen
dem Erlernen der Feinheiten des Schachspiels
dem Schauen von Filmen, die ich danach dann entsorgen kann.
Dies alles versuche ich, gleichzeitig unter einen Hut zu bringen.
Ich bin ich sybillinischer Scanner [mit Anleihen eines Tauchers]
Es ist Himmel.
Und es ist die Hölle.
Sind Sie auch ein Scanner? Und wenn ja, mögen sie ein wenig darüber erzählen?
Ja, was eigentlich? Gut so? Schlecht so?
Für den Fall, dass sich jemand aus Versehen auf diesen Blogeintrag verirrt hat und nun lauter Fragezeichen im Gesicht hat, weil er den Begriff Scanner eigentlich mit einem Gerät verbindet, mit denen man Texte in einen Computer einliest oder den Preis einer Ware in die Kasse bringt, folgt an dieser Stelle eine Erklärung.
Wer jedoch weiß, was es mit dem Begriff „Scanner“ auf sich hat, kann getrost die – ohnehin sehr sehr grobe – Beschreibung überspringen:
Der Begriff „Scanner“ wurde von der amerikanischen Lebensberaterin Barbara Shaw ins Leben gerufen und bezeichnet Menschen mit sehr vielen Interessen.
Manch einer bezeichnet Scannerpersönlichkeiten auch als Multitalente oder Vielfachbegabte, wobei ich persönlich mit den Begriffen nicht sonderlich glücklich bin: Nur weil man sich für eine Sache brennend interessiert, heißt dies in meinen Augen nicht, dass man dafür auch Talent besitzt.
Aber ich schweife ab.
Man kann Scannerpersönlichkeiten sehr sehr grob in drei Kategorien einteilen:
1) Die Alles-nacheinander-Macher
Diese Scannertypen finden ein Hobby, welches sie total fasziniert. Und diesem Hobby gehen sie nach, mit Enthusiasmus, Elan, Begeisterung. Jede freie Minute lassen sie sich von einem inneren Feuer antreiben – bis es Knall auf Fall erlischt, sei es, weil es ihnen plötzlich zu langweilig geworden ist oder zu dröge. Dafür haben sie etwas Neues entdeckt. Etwas, was viel spannender, aufregender ist, für dass sie brennen werden, weil es genau dies ist, was das Feuer, den Enthusiamus, die Begeisterung aufs Neue entfacht.
Bis sie auch da einen Punkt erreicht haben, bei dem sie keine Lust mehr auf dieses Hobby/Projekt haben und sich lieber etwas anderem widmen.
Manchmal kann ein solches Interesse monatelang anhalten, manchmal kann es schon nach zwei Tagen vorbei sein.
2) Die Alles-gleichzeitig-Macher
Die zweite Gruppe an Scannern sind jene, die auch sehr viele Interessen haben, im Gegensatz zu den ersten Beschriebenen alle gleichzeitig umsetzen wollen.
Für diese Scannertypen ist es ein Graus, ja, nahezu eine Strafe, wenn sie sich nur mit einer Sache beschäftigen müssen.
An einem Roman schreiben. Gleichzeitig den spannenden Film im Fernsehen verfolgen, eine Fremdsprache lernen, dabei im Kopf den nächsten Ausflug planen und und und.
24 Stunden am Tag sind für Scannerpersönlichkeite 216 Stunden zu wenig.
Im Grunde genommen haben diese Scannertypen so gut wie nie Langeweile, auf der anderen Seite kommen sie nicht richtig voran, weil sie zwischen den vielen Interessen hin und her springen (müssen)
Zu guter Letzt sind da noch
3) die Taucher
Diese Scannerpersönlichkeiten hätten eigentlich auch gern mehrere Interessen, aber eigentlich haben sie nur eine einzige. Doch diese ist ihre Obsession, irgendwo auch ihre Nemesis, gehen sie doch tiefer, viel tiefer, was das Wissen zu ihrem Thema angeht.
Sie forschen, recherchieren, wälzen Bücher, lesen Fachartikel, reisen an spezielle Orte, untersuchen. Wäre die tiefste Stelle im Mariannengraben der Punkt, an dem das Wissen zu diesem Thema sein Ende gefunden hätte, ein Tacher würde eine Schaufel nehmen und graben, in der Hoffnung, dass sich vielleicht noch etwas finden lässt, was es zu diesem Thema zu wissen geben sollte.
Wie schon erwähnt: das Ganze bildet jetzt nur eine sehr grobe Erklärung. Es gibt Mischformen. Bei einem ist der eine Aspekt ausgeprägter, bei einem anderen ein vollkommen andere.
Es ist fatal, Scanner aufgrund der Beschreibungen in diese Schubladen zu stecken.
Meine Wenigkeit ist – wie die Überschrift schon verrät – ein sybillinischer Scanner [mit Anteilen eines Tauchers]. Und noch immer ist die Frage: Ist das nun gut so oder schlecht.
Eigentlich müsste ich sagen: Es ist gut, weil die Vorteile – eigentlich – überwiegen.
Langeweile ist für mich zu einem Fremdwort geworden. Zudem lernt man unwahrscheinlich viel dazu. Man sprüht nahezu über vor tatendrang, springt, scheinbar mühelos, von einem Projekt zum anderen, findet immer wieder spannende Themen.
Aber man eröffnet auch immer wieder neue Projekte.
Und damit eröffnet man den Reigen der Nachteile.
Jedes Projekt ist mir gleich wichtig. Ein „Mach doch erst eines zuende bevor Du ein anderes anfängst“ ist – obwohl ich weiß, dass es die Vernunft ist, die da spricht – für mich wie ein Faustschlag ins Gesicht.
Andere Projekte hintenanstellen?
Gott bewahre!
Und davon ab: Welches meiner Projekte sollte ich zuerst zum Abschluss bringen. Welches danach? Entscheidungen treffen sind eines sybillinischen Scanners Horrorszenario (zumindest, was den eben beschriebenen Punkkt angeht).
Genauso entsetzt werde ich schauen, wenn mir jemand vorschlägt, mich von einen oder gar mehreren Projekten zu trennen.
Bitte verstehen Sie, geneigter Leser dieser Zeilen, mich nichtfalsch.
Würde es nur Logik, Ratio, Vernunft sein, die in meinem Inneren ihr Zuhause gefunden haben, das Ganze wäre für mich kein Problem.
Ich könnte in einem solchen Fall problemlos Prioritäten setzen, könnte Entscheidungen treffen, könnte hintenanstellen.
Und ich könnte ein Projekt von A-Z durchziehen und dann erst das nächste in Angriff nehmen.
Aber leider wohnen nicht bloß Logik, Ratio und Verstand in mir.
Leider teilen sie sich die „Wohnung“ namens „mein Kopf“ mit Drang, Sehnsucht, Wunsch, Verlangen.
Und so versuche ich mich (momentan) an
dem Schreiben von vier Geschichten/Novellen
dem Schreiben eines Hörspieldrehbuchs
vier Rollenspielsystemen (und schiele dabei auf fünf weitere, auf die ich auch gerade könnte)
sechs Rollenspielabenteuern
einem riesigen Webprojekt
diversen Brettspielrezensionen
dem Erlernen des Witzeschreibens für meine Comedyauftritte (und will gerade auch noch Webdesign und das Administrieren eines Linuxservers lernen)
dem Lesen von zwei Romanen
dem Erlernen der Feinheiten des Schachspiels
dem Schauen von Filmen, die ich danach dann entsorgen kann.
Dies alles versuche ich, gleichzeitig unter einen Hut zu bringen.
Ich bin ich sybillinischer Scanner [mit Anleihen eines Tauchers]
Es ist Himmel.
Und es ist die Hölle.
Sind Sie auch ein Scanner? Und wenn ja, mögen sie ein wenig darüber erzählen?
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