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Utopia
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Das Licht, das erlosch: Eine Abrechnung | Der neue Kalte Krieg hat bereits begonnen
Nach dem Ende des Kalten Krieges wurde das liberal-demokratische Modell westlicher Prägung alternativlos. Heute zerbrechen weltweit Demokratien vor unseren Augen, zersetzt von Populismus, Nationalismus und der Abkehr von freiheitlichen Werten - gerade auch in Osteuropa. Warum hat der Westen seine Strahlkraft verloren? In ihrer brillanten Analyse zeigen Ivan Krastev und Stephen Holmes, dass das seinerzeit ausgerufene »Ende der Geschichte« in Wahrheit ein Zeitalter der Nachahmung einläutete. Drei Jahrzehnte lang sah sich der Osten gezwungen, den Westen zu imitieren, und versank in Gefühlen der Unzulänglichkeit, Abhängigkeit und des Identitätsverlusts. Inzwischen hat das Vorbild seine moralische Glaubwürdigkeit verloren - und ein gefährliches Wertevakuum geschaffen.

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Vater Goriot (Kommentiert)
Honoré de Balzac, 1799 in Tours geboren, kam 1814 nach Paris und begann nach abgebrochenem Jurastudium zu schreiben. Gewagte Spekulationen, Misserfolge als Unternehmer und ein luxuriöser Lebensstil stürzten ihn in hohe Schulden und zwangen ihn zu rastloser literarischer Arbeit. Seine Hoffnung, durch Heirat zu Geld zu kommen, zerschlug sich immer wieder, bis er kurz vor seinem Tod die polnische Gräfin Eveline Hanska heiraten konnte. Ein märchenhaftes Happyend für ein abenteuerliches Leben. Balzac starb 1850 in Paris.

Balzacs Roman Le Père Goriot thematisiert an einem praktisch alle Sozialschichten umfassenden Personenensemble sowohl den gesellschaftlichen Aufstieg als auch dessen Niederungen und Abgründe im Kontext der Restauration des beginnenden 19. Jahrhunderts. Balzac gewährt am Beispiel des früheren Nudelfabrikanten Goriot - der nur im Leben seiner Töchter lebt, im Gegenzug ausgenutzt wird und schließlich "wie ein Hund" stirbt - einen Blick auf die ideelle Ausrichtung der Gesellschaft auf Ruhm, Macht, Schein des Dekors und den aufkommenden Kapitalismus, ein immer stärkeres Eindringen des Geldes in alle Lebensbereiche. Der emblematisch für Fortschrittsoptimismus und Rationalismus stehende ‚Streitwagen der Zivilisation’ überrollt und zerbricht das sich ihm in den Weg stellende "cœur" (Herz) kurzer Hand und deutet für den Leser unübersehbar schon zu Beginn des Romans Balzacs exemplarische Schreibweise und literarisches Selbstverständnis an.

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Madame Bovary: Sitten der Provinz (detebe)
Gustave Flaubert wurde 1821 in Rouen geboren. Seinem Vater, einem Chirurgen, sah er als Kind heimlich beim Sezieren zu, als literarischer Realist machte er seine Schreibfeder zum Skalpell. Romane und Dramen schrieb er schon in der Schule, wo er vom »tiefen Abscheu vor der Menschheit« ergriffen worden war. Nach einem heftigen epileptischen Anfall brach er sein Jurastudium ab und zog sich auf den Familienbesitz in Croisset bei Rouen zurück. Er nahm sich vor, nie zu heiraten, und widmete sich fast ausschließlich dem Schreiben. Nach einer Reise in den Orient beschloss Flaubert, Croisset nie mehr zu verlassen. Sein Roman ›Madame Bovary‹ löste bei seinem Erscheinen 1857 einen literarischen Skandal aus, in dessen Folge Flaubert vor Gericht erscheinen musste. Der einzige Kontakt zur Außenwelt war ein reger Briefwechsel mit seiner Geliebten Louise Colet und zahlreichen Schriftstellerkollegen wie z.B. Ivan Turgenev. Flaubert starb 1880.

Ein Klassiker der Weltliteratur über eine junge Frau auf der vergeblichen Suche nach Glück und Liebe.Die schöne junge Emma heiratet den Landarzt Charles Bovary, doch das Landleben und ihr Mann langweilen sie schon bald und erste Anzeichen einer Depression zeichnen sich ab. Sie flüchtet in die Literatur und teure Käufe, die ihr immer mehr zum Verhängnis werden. Dann beginnt sie eine Affäre mit dem Grundbesitzer Rodolphe, doch der Abwärtsstrudel ist auf lange Sicht nicht aufzuhalten...

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